Passagiere
sorgen für Umsatzplus auf Fähre
Um fünf Prozent ist das Fahrgastaufkommen im
Fährverkehr zwischen Friedrichshafen und Romanshorn von Januar bis Oktober 2008
gewachsen. Diese Zahl nannte gestern der kaufmännische Geschäftsführer der
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), Kuno Werner, in der Bilanzpressekonferenz des zu
den Konstanzer Stadtwerken gehörenden Unternehmens in Konstanz. „Im selben
Zeitraum des vergangenen Jahres hatten wir 237.000 Passagiere, jetzt sind es 250.000
in unserem Zuständigkeitsbereich“, äußerte sich Werner weiter. Dabei hätten
die gemeinsamen Aktivitäten der Messe Friedrichshafen und der BSB eine große
Rolle gespielt und die mittlerweile enge Zusammenarbeit.
Die Pkw-Frequenzen lagen 2007 bei 30.100, in
diesem Jahr waren es 29.800, also ein Prozent weniger. „Das können wir
verschmerzen, bei den Lastwagen sieht es allerdings schlechter aus. Da gibt es
eine Differenz von zehn Prozent. 2007 waren es 4.567 Lkw, 2008 genau nur 4.090.
Ich bin der Meinung, dass dabei auch schon die augenblickliche Wirtschaftskrise
durchschlägt. So haben wir allein bei den Lkw einen Einbruch beim Kiesverkehr
von 300 Ladungen“, berichtete Kuno Werner. Erfreulich sei, dass die Umsatzerlöse
in der Sparte BSB-Fähre um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr von 1,62
Millionen Euro auf 1,67 Millionen Euro gestiegen seien. Der Umsatz selbst
betrage im Geschäftsbereich Fähre 15 Prozent, im Bereich Charter, Event und
Ausflug ebenfalls 15 Prozent und im Kursverkehr 70 Prozent. Die
Friedrichshafener BSB-Werfthalle sei schon seit Ende Oktober mit einem der ältesten
Schiffe der Reederei belegt, mit MS
„Baden“ aus dem Jahr 1935. Dazu seien Investitionen von rund 370.000
Euro notwendig, unter anderem für Verbesserungen im Brandschutzbereich,
Neulackierungen, diverse Stahlbauarbeiten und Korrosionsschutz sowie Einbau
einer neuen Trinkwasseranlage. Eingeplant sei auch MS
„Schwaben“ zur Revision mit Kosten von 270.000 Euro für Motorenwartung,
Ausbesserungen, Instandhaltung Maschinen und Anlagen sowie ebenfalls eine neue
Trinkwasseranlage. Das teilte der technische Geschäftsführer Jörg Handreke
mit.
In Bezug auf die Werftsituation am Bodensee sprach sich Handreke für eine enge Kooperation aus, um die Kosten zu senken. Auch mit der Stadt Friedrichshafen ständen die Bodensee-Schiffsbetriebe in Kontakt zur geplanten Überbauung des Geländes am Hinteren Hafen. „Es ist aber noch alles offen“, betonte Handreke unter Hinweis auf einen Arbeitsausschuss.
(Südkurier v. 20.11.08)
Eine positive Bilanz zogen die
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) nach der Saison 2008. Die Fahrgastzahlen gingen
allerdings leicht zuzrück
Nach einem deutlichen Aufschwung im Jahr 2007
müssen die BSB, eine Tochter der Stadtwerke Konstanz, nun einen leichten Rückschlag
hinnehmen. 2,36 Millionen Fahrgäste fuhren nach der herkömmlichen Zählweise
mit den 14 Schiffen über den See, wie es bei einem Pressegespräch hieß. Nach
einer bereinigten Zählung, die künftig immer erfolgen wird, waren es offiziell
2,2 Millionen Fahrgäste. 2007 wurden 2,4 Millionen Passagiere gezählt. Der
Umsatz stieg von 10,4 Millionen auf elf Millionen Euro.
Das Auf und Ab der Flotte sei durch einen
deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen durch das schlechte Wetter im April und
während der Fußball-Europameisterschaft geprägt worden, sagte Geschäftsführer
Kuno Werner. „Wir sind insgesamt aber zufrieden mit der Saison.“ Die Fähre
Friedrichshafen-Romanshorn fuhr beim Umsatz bis Oktober ein Plus von drei
Prozent ein. Die Fahrgastzahlen stiegen um fünf Prozent. Sorgen bereitet die
Zahl der transportierten Lastwagen: Das Minus beträgt rund zehn Prozent. Kuno
Werner: „Wir spüren jetzt schon konjunkturelle Einbrüche.“ Bei den Pkw gab
es einen leichten Rückgang von einem Prozent.
In Friedrichshafen wird ein neuer Schwimmsteg
gebaut, um den Einstieg bei Niedrigwasser zu erleichtern. Die Stadt will das Gelände
der BSB-Werft in Friedrichshafen gerne nutzen. Es sei noch keine Entscheidung
getroffen, sagte Werner. Auf Dauer müssten die Schiffseigner in den drei
Anrainerländern bei den Werften aber kooperieren. „Wir können uns keine Überkapazitäten
leisten.“
Im Winter wird das Unternehmen etliche Schiffe
sanieren. „Wir werden insgesamt weit über eine Million Euro in die
Instandhaltung unserer Flotte investieren“, sagte der andere Geschäftsführer
Jörg Handreke.
Er wurde bei der Flotten-Erneuerung vom
Denkmalschutz ausgebremst. Die BSB werden zwar neue Schiffe in Betrieb stellen,
das nächste 2010, doch parallel erneuere man die alten. Dies sei
betriebswirtschaftlich zwar nicht so rentabel, „aber sie sind ein Symbol für
den Bodensee“. Die BSB-Chefs hoffen, dass die neue „Sonnenkönigin“
künftig den Konstanzer Hafen ab und zu ansteuert. Sie haben eine entsprechende
Einladung ausgesprochen. Letztlich profitiere der ganze Tourismus am See von
diesem Großschiff.
Im Hafenstreit mit Lindau hoffen die BSB nach wie vor auf eine sinnvolle Lösung für beide Städte. Die BSB wollen offensichtlich etwas für ein bessere Verhältnis mit der bayrischen Nachbarstadt tun: Erstmals wird es ein Weihnachtsschiff in Lindau geben. Jörg Handreke: „Wir wollen als Partner den Hafen beleben.“
(Südkurier v. 20.11.08)
Die Schifffahrt ist ein hartes Brot, nicht nur auf hoher See. Eine Flotte auf dem Bodensee zu betreiben, ist nicht einfach. Der Betrieb der Schiffe ist teuer, und der Erfolg hängt von schwer kalkulierbaren Risiken ab. Ist das Wetter in den Sommerferien und an langen Wochenenden schlecht, wirkt sich das gravierend auf die Bilanz aus. Als Jörg Handreke 2004 Chef der Weißen Flotte wurde, bewies er dennoch viel Mut: Innerhalb von 30 Jahren wolle er die Flotte erneuern. Doch der Denkmalschutz will die alten Schiffe als Technische Denkmale erhalten. Das ist viel Ballast für den Betrieb. Es ist sicher sinnvoll, nicht alle Schiffe zu verschrotten. Aber zu viel Nostalgie angesichts der vertrauten alten Kähne vor malerischer Kulisse schadet: Ein neues Schiff verpestet die Umwelt weniger, spart durch ausgefeilte Technik viel Treibstoff und kommt damit allen Menschen am See sowie der Natur zugute.
(Josef Siebler/Südkurier v. 20.11.08)
"Wir
wollen die Nummer 1 auf dem Bodensee bleiben"
Die
Weiße Flotte auf dem Bodensee begrüßt das zusätzliche Angebot durch den
"Leuchtturm Sonnenkönigin". Von "Krieg" ist keine Rede, im
Gegenteil: "Wir suchen die Zusammenarbeit mit den ,Sonnenkönigin'-Geschäftsführern",
sagte BSB-Chef Kuno Werner gestern bei der Bilanz-Pressekonferenz in Konstanz.
Klar
ist aber auch, dass die Bodensee-Schiffsbetriebe die Nummer 1 auf dem "Schwäbischen
Meer" bleiben wollen, wie Werner betonte. Eine Konkurrenz sieht man in dem
neuen Paradeschiff aus Bregenz nicht, nachdem dieses nicht in den Kursverkehr
einsteigt und mit seinem Event-Angebot meist eine komplett andere Zielgruppe
anspricht.
In
ihrer Ende Oktober abgeschlossenen Saison haben die Bodensee-Schiffsbetriebe ein
Umsatzplus von etwa fünf Prozent erreicht, trotz insgesamt rückläufiger
Fahrgastzahlen. Dabei erfreut sich die Charterflotte, angeführt von MS
"Graf Zeppelin" und MS
"Lindau", mit einem Wachstum von 30 Prozent bei Unternehmen und
Institutionen immer größerer Beliebtheit. Werner führt das auch darauf zurück,
dass die "Sonnenkönigin" den Bodensee wieder mehr ins Gespräch
gebracht und interessant gemacht hat, so dass die Weiße Flotte der BSB von dem
Mitbewerber sogar profitiert. "Wir haben eine Schifffahrtssaison mit stark
schwankenden Wetterbedingungen erlebt, die unsere Frequenzen erheblich
beeinflusst haben", sagte Werner, der mit dem Umsatz zufrieden ist. Die 14
Schiffe hatten rund 2,2 Millionen Fahrgäste an Bord. Das sind zwei Prozent
weniger als 2007. Gegenüber 10,4 Millionen Euro im Jahr 2007 wurden heuer rund
elf Millionen in die Kassen gespült. Auch der Geschäftsbereich Bodenseefähre
konnte ihren Umsatz um drei Prozent steigern. Die Zahl der Fahrgäste wuchs
(allein beim BSB-Anteil) um 23. 000 auf 250.000. Dagegen ließen sich mit 29.800
Pkw 300 Fahrer weniger als noch 2007 übersetzen. Bei den Lkw waren es mit 4.090
(gegenüber 4.567 noch 2007) erheblich weniger. Dennoch konnte der Umsatz um
drei von hundert auf 1,6 Millionen Euro gesteigert werden.
MS
"Baden" in der Häfler Werft
Schon
seit Ende Oktober befindet sich das MS
"Baden" eines der ältesten Schiffe der Reederei, zu einer
umfangreichen Revision in der Häfler Werfthalle der BSB. Auch andere Schiffe
werden während der Saisonpause überholt. Wie Geschäftsführer Jörg Handreke
sagte, werde in diesem Winter weit über eine Million Euro in die Instandhaltung
der Flotte investiert.
550.000
Euro nehmen die Schiffsbetriebe auch in die Hand, um an der "Schweizer Brücke"
in Friedrichshafen (Platz 4/6) Schwimmstege zu installieren mit dem Ziel eines
komfortablen, wasserstandsunabhängigen Ein- und Ausstiegs. Weiterhin offen ist
die Zukunft der Werft in Friedrichshafen. Klar ist, dass sich die BSB allein
aufgrund der gestiegenen Energiekosten Überkapazitäten nicht leisten können
und von ihren Aufwendungen herunter müssen. Kuno Werner ist zuversichtlich,
sich mit der Stadt Friedrichshafen arrangieren zu können.
Was auch für den Lindauer Hafenstreit gilt, der eher in der Federführung der beiden Rathäuser liegt. "Wir sind guter Dinge, eine sinnvolle Lösung zu finden", bemerkte Werner dazu. Im Fahrplan des nächsten Jahres wird der Querverkehr Friedrichshafen - Rorschach wegfallen, dafür gibt es eine Anbindung im Längsverkehr ab Friedrichshafen über Wasserburg nach Rorschach. Die Fahrpreise werden aufgrund der gestiegenen Energiekosten höher sein als in der zu Ende gegangenen Saison.
(Schwäbische Zeitung v. 20.11.08)