Wie Auszubildende Auslandserfahrungen bekommen

Am Arbeitsmarktschiff der Eures Bodensee besteht nach wie vor großes Interesse – Tipps für Studenten rund um den See

Ein leicht gesunkenes Interesse gegenüber dem Vorjahr, dennoch ein Schiff voller Neugieriger registrierte Johannes Rutz, Präsident der Eures Bodensee, als er seine Gäste gestern auf dem MS „Graf Zeppelin“ empfing. Zum vierten Mal informierten Eures-Berater aus der Schweiz, aus Österreich, Deutschland und Liechtenstein über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Grenzregionen. Mit dabei waren aus den beteiligten Ländern auch Studien-, Berufs- und Laufbahnberaterinnen. Das Arbeitsmarktschiff pendelte den ganzen Tag zwischen Romanshorn und Friedrichshafen hin und her, organisiert von der Agentur für Arbeit Ravensburg. Anlass war der diesjährige „European Job Day“.

„Etwa 350 Bordkarten haben wir heute ausgegeben“, fasste Gabriele Kreiß, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ravensburg, zusammen. Im vergangenen Jahr hätten über 450 Gäste das Arbeitsmarktschiff genutzt. Darunter seien auch einige junge Besucher gewesen, die sich nach den Studienmöglichkeiten erkundigten. „Wir haben deshalb erneut die Geschäftsstelle der Internationalen Bodensee-Hochschule angeschrieben, dass sich die Hochschulen auf dem Arbeitsschiff präsentieren dürfen", so Kreiß mit dem Blick auf den doppelten Abiturjahrgang 2012. „Es ist ein großer Vorteil, wenn man weiß, wann sich bei Studienwünschen der Blick über die Grenzen lohnt.“ Daher stellten die Duale Hochschule Baden-Württemberg aus Ravensburg, die Internationale Berufsakademie der F+U Unternehmensgruppe gGmbH aus Lindau und das Vorarlberger Landeskonservatorium aus Feldkirch erstmals ihre Studienangebote vor. Wer sich für andere Studienplätze interessierte, konnte sich an Berufsberaterinnen des BIFO, eines Instituts des Landes und der Wirtschaftskammer Vorarlberg, und der Arbeitsagentur aus Ravensburg wenden. Studien- und Laufbahnberaterinnen berichteten ebenso darüber, wie man an einem grenzüberschreitenden internationalen Studienprogramm teilnehmen kann.

Projekte bieten Unterstützung

Auch für Auszubildende hatte das Arbeitsmarktschiff einiges zu bieten, darunter Infos zu Austauschprogrammen. Koordinator Stefan Veigl erkärte mit seinem Projekt „xchange“, wie man Lehrlingen Auslandserfahrung vermitteln kann. Neue Berufserfahrungen im europäischen Ausland zu sammeln, bot das Projekt „Go.for.europe“ unter der Leitung von Verena König. Aber nicht nur die Mobilität der Studenten und Azubis, sondern auch die der Mitarbeiter wachse stetig. „Welche Bedeutung haben Grenzgänger für den Arbeitsmarkt Bodenseekreis?“, fragte Rutz und antwortete: Sie werden immer wichtiger. Im Jahr 2002 zählte der Bodenseeraum 29200 Grenzgänger. „Inzwischen sind es schon 47000“, berichtete er – eine Zunahme von 60 Prozent.

(Schwäbische Zeitung v. 16.09.11)

 

Arbeiten beim Nachbarn

Agentur und Eures Bodensee informieren an Bord des Arbeitsmarktschiffs

  „Toll, was heute Morgen um 9 Uhr schon läuft“, freute sich gestern der Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ravensburg, Hubert Keckeisen, auf dem Arbeitsmarktschiff Graf Zeppelin. Treffpunkt war im Friedrichshafener Hafen, wo das Schiff in Richtung Romanshorn über den See schipperte.

Bereits zum vierten Mal hatten die Agentur und die Eures Bodensee mit ihrem grenzüberschreitenden Netzwerk von 26 Arbeitsmarktverwaltungen und Sozialpartnern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein auf das Schiff eingeladen, um Interessierten mit praktischen Informationen, fachkundiger Beratung und Stellenvermittlung die berufliche Mobilität in der Region näherzubringen. „Eine höhere Mobilität bedeutet mehr Chancen für Arbeitssuchende wie Unternehmen“, begründete dazu die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ravensburg, Gabriele Kreiß, die Aktivitäten ihrer Behörde und von Eures Bodensee.

Mehr als 350 Menschen kamen im Laufe des Tages auf das Arbeitsmarktschiff, das bis zum Abend zwischen Friedrichshafen und Romanshorn pendelte, um sich über berufliche Chancen in den Nachbarländern von geschulten Mitarbeitern beraten zu lassen.

Erstmals waren auch die Duale Hochschule Baden-Württemberg, die Internationale Berufsakademie der F- und G-Unternehmensgruppe gGmbH aus Lindau sowie das Vorarlberger Landeskonservatorium aus Feldkirch und weitere Institutionen dabei. Auch für Auszubildende gab es etliche Angebote.

  Johannes Rutz, Präsident der Eures-Grenzpartnerschaft Bodensee und Leiter des Amts für Arbeit im Kanton St. Gallen, hob die Bedeutung der Grenzgänger für den Arbeitsmarkt Bodenseeregion hervor. Rutz: „Im Jahr 2002 zählte der Bodenseeraum 29 200 Grenzgänger, inzwischen sind es 47 000. In den vergangenen neun Jahren verzeichnen wir also eine erstaunliche Zunahme von 60 Prozent. Das beweist, dass die Mitarbeiter-Mobilität in unserer Region ständig wächst.“ Dazu trage aber auch die Einführung der vollen Personenfreizügigkeit in der Schweiz bei.

(Südkurier v. 16.09.11)

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