In Andenken an ertrunkene
Sipplinger
Rund
400 Teilnehmer bei achter Fasnetküchlefahrt von Bodman nach Sipplingen
Um an im Jahre 1576 elf ertrunkene Sipplinger
Narren zu erinnern, haben sich am Samstag rund 400 geladene Narren aus dem
gesamten südwestdeutschen Raum eingefunden, um an der achten Fasnetküchlefahrt
auf dem „MS München“ von Bodman
nach Sipplingen teilzunehmen. Als Veranstalter fungierte die Narrenvereinigung
Hegau-Bodensee unter Leitung ihres Präsidenten Rainer Hespeler und ihres Vize
und Kanzelars Walter Benz. Die Gemeinde Sipplingen steht alle fünf Jahre im
Mittelpunkt der Veranstaltung, mit der die Narrenvereinigung die Erinnerung an
Sipplinger Bürger am Leben erhält, die damals in Bodman „Faßnacht-Kuechlin“
holten und ein schlimmes Schicksal erlitten: Bei der Rückfahrt ertranken elf
der 15 Narren. Dieses Kapitel Fastnachtsgeschichte war 1976 vom damaligen
Singener Kreisarchivar Herbert Berner wieder entdeckt worden.
Mit dem Schiff ging es zunächst von
Bodman-Ludwigshafen über den Bodensee in Richtung Sipplingen. Während der
Fahrt zelebrierte Pfarrer Rolf Stehlin aus Rheinmünster in Reimform die
Gedenkmesse, bei der es sich alles andere als um eine Trauermesse handelte. Am
Landungssteg Sipplingen , wurden die Fastnachter mit Böllerschüssen,
Sipplinger Kirschwasser und einem Spalier der „Trube–Kriese–Rätscher“,
der „Store“, der „Kriese-Wieber“ und der Zimmermannsgilde der Sipplingen
Fastnachtsgesellschaft begrüßt, um anschließend gemeinsam zur Festhalle zu
marschieren. Hier hielt Sigrun Mattes aus Beuren an der Aach, Alefänzin aus dem
Jahr 1983, die „Fasnetküchle-Rede“. Nach mehreren Ehrungenerfolgte die
Ausgabe der Fasnetküchle, bevor sich die Honoratioren auf das Schiff zum Rückweg
begaben.
Bildergalerie im Internet:
(Südkurier v. 24.01.11)