Kein Plan für Werft

Gelände interessant für Stadt - Umzug denkbar

"Es gibt noch keinerlei konkrete Planung, was aus unserer Werft in Friedrichshafen werden soll, falls die Schweizer doch ihre Flotte an uns verkaufen und damit auch ihre Werft in Romanshorn", beantwortete der Geschäftsführer der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), Jörg Handreke, am Rande einer Pressekonferenz in Konstanz eine Frage des SÜDKURIER.

Falls es so kommen sollte, müsse man erst einmal ein Konzept entwickeln, ob die Werft in Romanshorn eine klare Alternative zu Friedrichshafen sei und die arbeitsrechtlichen Bedingungen es überhaupt erlaubten, die Belegschaft der Häfler Werft in Romanshorn arbeiten zu lassen. Gut Info rmierte deuteten gegenüber dem SÜDKURIER eine andere Möglichkeit an, die durchaus plausibel erscheint: Die BSB verkaufen das Werftgelände an die Stadt, die schon lange ein Auge auf dieses "Filetstück" geworfen hat, und kaufen dafür die Bodan-Werft in Kressbronn, die durch ihren soliden Schiffsbau schon seit langem von sich reden macht. Hier entsteht derzeit das neue Schiff der BSB. "Ein verhältnismäßig teures und edles Schiff, das im Juli vom Stapel gelassen wird", wie der Geschäftsführer berichtete. Es koste 4,6 Millionen Euro und könne 450 Passagiere an Bord nehmen.

Auch im kommenden Jahr werde es einen Sommernachts-Fährekurs zwischen Friedrichshafen und Romanshorn geben, teilte Handreke mit, und zwar von 3. Juli bis 10. September jeweils freitags und samstags. Der Spätkurs, der zum vierten Mal eingerichtet wird, beginnt um 21.36 Uhr ab Romanshorn und geht um 22.41 Uhr wieder zurück. In diesem Jahr machten 831 Passagiere von dieser Verbindung Gebrauch. "Daran können wir natürlich nichts verdienen, aber es geht auch um die politische Motivation, um die Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der beiden Städte", erklärt Jörg Handreke.

Ein Problem ist das stark gesunkene Aufkommen an Lastwagen und Bussen auf der Fähre zwischen Friedrichshafen und Romanshorn. Es schrumpfte dieses Jahr im Vergleich zu 2004 um 30 Prozent. Schuld daran sind nach den Worten Handrekes vor allem die Aufhebung des Ökopunktesystems in Österreich und die Freigabe auf EU-Gesamtgewichte in der Schweiz. Dafür fuhren aber drei Prozent mehr Autos mit der Fähre als im Vorjahr.

Für den eingeschränkten Katamaran-Verkehr - wie berichtet - übernehmen die BSB im Übrigen vom 9. Januar bis 17. Februar den täglichen Kursbetrieb.

(Volker Geiling/Südkurier v. 17.12.2005)

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