Bodan-Gruppe stellt Insolvenzantrag für Werft-Sparte

Die Geschäftsleitung der Bodan-Gruppe hat am Donnerstag für die Schiffbaugesellschaft, die Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG, Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Ravensburg gestellt. Vor nicht einmal zwei Wochen war ein Ergebnis für einen Interessenausgleich und einen Sozialplan erzielt worden.

In einer Pressemitteilung teilte die Bodan-Gruppe am späten Donnerstagnachmittag mit, dass seit Anfang der Woche klar sei, dass die betroffene Sparte sich nicht mehr mit ausreichend Liquidität ausstatten kann, um ihre Verbindlichkeiten vollumfänglich zu bedienen. Dies sei per Gesetz ein zwingender Insolvenzgrund. Die Geschäftsbereiche Schwimmbadbau, Hafen und die Holding sind laut der Mitteilung nicht betroffen.

„Wir haben mehrere Jahre daran gearbeitet, unseren Werftbereich wieder auf eine solide Basis zu stellen“, wird Robert Dittmann, Geschäftsführer der Bodan-Gruppe, in der Mitteilung zitiert. „Zu meinem größten Bedauern ist es uns in Anbetracht der Marktlage nicht möglich, Schiffe auf einem wirtschaftlich vernünftigen Niveau zu bauen.“

Die Geschäftsführung habe im Jahr 2006 ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet, welches unter anderem die Straffung der Organisation sowie den Auf- und Ausbau des kaufmännischen Bereichs umfasste, wie es in der Mitteilung weiter heißt. In den vergangenen Jahren habe die Bodan-Werft Metallbau darüber hinaus intensiv diverse Möglichkeiten einer Schiffbaukooperation geprüft. Leider sei ein solcher Verbund aufgrund verschiedener Interessenslagen der potentiellen Beteiligten nicht zustande gekommen.

Bekannt ist, dass die Bodan-Gruppe im vergangenen Jahr die Stilllegung des Werftbetriebs beschloss, einschließlich des sozialverträglichen Abbaus von 60 Stellen. Bis zum 19. März hatten Geschäftsleitung und IG Metall einen umfassenden Sozialplan verhandelt. Dieser sah unter anderem die Finanzierung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft sowie Abfindungen für die betroffenen Mitarbeiter vor.

„Mir ist bewusst, dass dies vor allem für die betroffenen Mitarbeiter eine harte Situation ist“, wird Dittmann hierzu weiter zitiert. „Dies bedaure ich sehr. Ich hoffe, dass wir im Zuge des anstehenden Insolvenzverfahrens gute Lösungen für alle Beteiligten finden. Jetzt gilt es, sich auf die noch verbliebenen Geschäftsfelder zu fokussieren. Sowohl der Schwimmbadbau als auch der Bereich Freizeit & Hafen sind solide positioniert und können, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, erfolgreich fortgeführt werden.“

(Südkurier v. 31.03.11)

Schock: Bodan-Werft meldet Insolvenz an

Das trifft tief: Die Geschäftsleitung der Bodan-Gruppe hat am Donnerstag für ihre Schiffbaugesellschaft - die Werft eben - Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Ravensburg gestellt. Zahlungsunfähigkeit wurde als Grund genannt. Seit Anfang der Woche sei klar, dass die Bodan-Werft sich nicht mehr mit ausreichend Liquidität ausstatten könne, um ihre Verbindlichkeiten vollumfänglich zu bedienen, heißt es in der Pressemitteilung. Dies sei per Gesetz ein zwingender Insolvenzgrund. „Die Geschäftsbereiche Schwimmbadbau, Hafen und die Holding sind nicht betroffen“, betont die Geschäftsführung.

„Mir ist bewusst, dass dies vor allem für die betroffenen Mitarbeiter eine harte Situation ist“, kommentiert Robert Dittmann die Situation. Und weiter: „Dies bedaure ich sehr. Ich hoffe, dass wir im Zuge des anstehenden Insolvenzverfahrens gute Lösungen für alle Beteiligten finden.“

„Wir sitzen völlig sprachlos da“, sagte indes Lilo Rademacher am Handy auf SZ-Anfrage. Die IG-Metall-Chefin befand sich in den Nachmittagsstunden in der Kressbronner Werft, um sich mit dem Betriebsrat abzustimmen. Wie es mit dem bereits ausgehandelten Sozialplan und der Qualifizierungsgesellschaft (beides zusammen mit einem Volumen von 1,866 Millionen Euro) für die rund 60 Mitarbeiter weiter geht, ist fraglich und wird sich erst über den Insolvenzverwalter klären lassen. Für den Sozialplan gibt das Insolvenzrecht ein Höchstvolumen vor, über das aber ebenso noch zu sprechen sein wird wie über die Transfergesellschaft, die der Qualifizierung der Mitarbeiter dienen soll.

(Schwäbische Zeitung v. 31.03.11)

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