"Keine Bestechung auf Fähren"


Unterlaufen die Stadtwerke Konstanz das Nachtfahrverbot für Lastwagen in Allmannsdorf-Staad? Die Vorwürfe sind nicht neu, gipfelten jüngst aber in der Vermutung, Fähre-Mitarbeiter könnten bestochen worden sein. Das Unternehmen weist dies vehement zurück. Das Verbot werde eingehalten, heißt es in einem Schreiben an die Stadt.

Lkw-Fahrer dürfen ihren über 7,5 Tonnen schweren Brummi nachts nicht durch Allmannsdorf zum Fährehafen fahren. Dies hat die Stadt 1991 festgelegt, um die verdiente Nachtruhe der Anwohner nicht zu stören. Ausnahmen gibt es für Transporte von Tieren und von frischen Waren, so von der Insel Reichenau. Doch es wurden immer wieder Zweifel laut, ob sich alle anderen Lkw-Fahrer an das Verbot halten. Jüngst wurde in der Sitzung des Technischen Ausschusses gar gemutmaßt, Fähre-Mitarbeiter könnten bestochen worden sein.

Die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno Werner und Konrad Frommer widersprechen den Vorwürfen. "Dies ist im Alltag auch kaum praktikabel, da jede Nacht eine andere Mannschaft den Nachtkurs fährt, oft auch mit wechselnden Mannschafts-Zusammensetzungen", schreiben sie an die Stadtspitze. Damit müsste ein Fahrer jeweils die komplette Mannschaft bestechen, "nur so könnte sichergestellt werden, dass keine Informationen nach außen oder an die Betriebskontrolle dringen würden". Zudem sei bei Kontrollen geprüft worden, ob das Verbot eingehalten wird. 

Sieben Firmen haben eine Ausnahme-Genehmigung für ihre insgesamt 47 Fahrzeuge. Die Zahl der nachts mit den Schiffen transportierten Lastwagen sei weitgehend stabil, berichteten die Stadtwerke. Durchschnittlich seien es pro Nacht 14 Überfahrten. Es gebe durch die Ausnahme-Genehmigungen aber Abweichungen. So habe im August vergangenen Jahres ein Zirkus, der in Konstanz gastierte, seine Tiere in der Nacht übergesetzt: "Der Zirkus nutzte das Nachtschiff für rund 70 Überfahrten." 

Die Stadtwerke berichten von einigen Firmen, die ihre Ausnahme-Genehmigungen auf den neuesten Stand bringen ließen. Dies zeige, dass die Fähre-Mitarbeiter die Betriebsanweisung eingehalten haben. Dennoch seien sie vorsorglich erneut auf das Verbot hingewiesen worden. 

Die Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) hatte die Belastung durch Lastwagen im Stadtteil mehrfach kritisiert. Die Stadtwerke bestritten aber stets eine Zunahme. 

(Josef Siebler/Südkurier v. 11.01.07)

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