Bodan-Werft baut neue Fähre
Am Donnerstag hat Robert Dittmann, Geschäftsführer
der Bodan-Werft, die gute Nachricht bekommen: Die Werft hat von den Technischen
Werken Konstanz den Auftrag, eine neue Autofähre zu bauen, die auf dem Bodensee
zwischen Meersburg und Konstanz pendeln soll. "Wir haben gehofft, dass wir
diesen Auftrag bekommen", freut sich Dittmann. Von den zwölf Schiffen, die
derzeit auf dem Bodensee fahren, hat die Bodan-Werft laut Dittmann elf gebaut.
Wann genau die Bauarbeiten für die neue Fähre
starten, kann Dittman noch nicht sagen. "Wir treten aber unmittelbar in die
Planungsphase ein." So schnell wie möglich solle dann auch die Kiellegung,
sozusagen die Grundsteinlegung im Schiffsbau, erfolgen. Zwischen anderthalb und
zwei Jahren dauert es, bis so eine Fähre gebaut ist.
Vom Aussehen her soll das neue Schiff der Fähre
"Tábor" ähneln. Auch die "Tábor" wurde von der
Bodan-Werft gebaut und entworfen. "Das Design der "Tábor' ist ein
besonderes", sagt Dittmann. "Es zeigt, dass die Modernität in den
Schiffsbau Einzug gehalten hat." Die "Tábor" stehe für mehr
Transparenz und sei eine leichte, luftige Konstruktion. "Die neue Fähre
soll eine Art Schwesternschiff der "Tábor' werden. Bei dem neuen Schiff
werden wir allerdings noch einige Punkte verbessern." Das neue Schiff ist
eines der größten, das die Bodan-Werft je gebaut hat. Und mit seinen geplanten
82 Metern Länge ist es sogar das längste Schiff, an dem die Werft je
gearbeitet hat. "Wegen der Wirtschaftlichkeit geht der Trend zu größeren
Schiffen", sagt Dittmann. Die neue Fähre soll die "Fontainebleau"
ersetzen. Diese wurde 1970 gebaut und ist seitdem zwischen Meersburg und
Konstanz im Dienst. Am Mittwoch hat der Aufsichtsrat der Technischen Werke
Konstanz den Bau des neuen Schiffs beschlossen. "Die "Fontainebleau'
ist das kleinste Schiff, das wir in Betrieb haben", sagt Carolin Winkler
von den Technischen Werken. "In dieses Schiff ist lange nicht mehr
investiert worden. Da nun bald Investitionskosten angefallen wären, haben wir
uns entschlossen, die Fähre durch eine größere zu ersetzen." Elf
Millionen Euro kostet das neue Schiff die Technischen Werke Konstanz. Den
Auftrag zum Bau des Schiffes haben die Technischen Werke europaweit
ausgeschrieben. Von allen Anbietern, die an der Ausschreibung teilnahmen, habe
man sich dann für die Bodan-Werft entschieden, so Winkler. "Wir haben nach
den Kriterien Qualität, Preis und Referenzen ausgewählt. Die Bodan-Werft war
dann der Anbieter, der am besten abgeschnitten hat."
Was mit der ausgemusterten
"Fontainebleau" geschehen soll, ist noch unklar. Sie werde auf jeden
Fall aus dem Betrieb genommen, sagt Winkler. Ebenfalls noch unklar ist der Name
des neuen Schiffes. "Bei den zwei Katamaranen, Constanze
und Fridolin, haben wir ein Team
zusammengestellt, das mit der Namensfindung beauftragt war", erzählt
Winkler. In dem Teams sei auch ein Sprachwissenschaftler der Universität
Konstanz gewesen.
(Schwäbische Zeitung v. 17.05.08)