Schuld an dem Unfall der Autofähre Konstanz-Meersburg am Dienstag ist
ein Fahrfehler des Schiffsführers. Obwohl die Ermittlungen noch nicht ganz
abgeschlossen sind, kann eine technische Ursache – wie beim Unglück vor zwei
Monaten – wohl ausgeschlossen werden.
Eine
Augenzeugin war am Dienstag an Bord des Schiffes. „Eine Gruppe älterer Damen
stand ganz vorne, als es plötzlich einen Rumms tat“, erzählt sie. Die Frauen
hätten sich nicht festgehalten. Eine der Frauen sei dabei besonders unglücklich
umgefallen. An einen technischen Defekt oder wetterbedingte Einflüsse glaubt
die Augenzeugin nicht. „Der Kapitän ist eindeutig zu schnell gefahren“,
sagt sie.
Silke
Rockenstein, Pressesprecherin der Stadtwerke Konstanz, erklärte, dass ein
Fahrfehler des Schiffsführers schuld am Unfall sei. „Es tut uns sehr leid,
dass es zu dem Unfall gekommen ist“. Sie sprach von einer „bedauerlichen
Ausnahme“. Einen technischen Defekt schließen sowohl sie als auch die Polizei
aus. „Das Schiff war wahrscheinlich zu schnell“, sagte Markus Sauter,
Sprecher der Polizeidirektion Friedrichshafen. „Es kommt immer mal wieder vor,
dass die Fähre die Dalben leicht touchiert“, sagte Rockenstein. Sie empfiehlt
Fähre-Benutzern daher, während der Fahrt auf die eigene Standfestigkeit zu
achten.
Unfälle auf der Autofähre sind, verglichen mit der Zahl der Fahrten über den See, verschwindend selten. Selbst im Winter fahren die sechs Fähren insgesamt 142 Mal am Tag auf der 4,8 Kilometer langen Strecke. „In den letzten acht Jahren ist uns kein Vorfall wie der jetzige und der von September bekannt“, sagte Rockenstein.
(Südkurier
v. 06.11.08)
An der Anlegestelle der Autofähre
Konstanz-Meersburg ist es am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr zu einem Unfall
gekommen. Dabei erlitt eine 72-Jährige schwere Verletzungen. Weitere Fußgänger
an Deck stürzten.
Die Frau war gefallen, nachdem die Fähre beim
Einlaufen in den Meersburger Hafen zwei Mal gegen die Dalben – eine Art
Begrenzungspfosten im Wasser – geprallt war. Mehrere Fußgänger, die sich im
vorderen Bereich des Decks aufhielten, stürzten ebenfalls. Während die anderen
Passagiere mit einem Schrecken davon kamen, erwischte es die 72-Jährige
schlimm: Sie erlitt laut Polizei eine Fraktur des Oberschenkels und musste
stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden. „Die Rentnerin hat den Halt
verloren, als das Schiff einlief“, sagte Silke Rockenstein, Sprecherin der
Stadtwerke Konstanz.
Über die Ursache des Unfalls herrscht noch
keine völlige Klarheit. Die Wasserschutzpolizei sprach von „nicht angepasster
Geschwindigkeit“. Ein Sprecher bezeichnete den Unfall als einen „etwas
heftigeren Aufprall“, ohne zusätzliche Angaben zu machen. Silke Rockenstein
sprach von „unglücklichen Umständen“, die zum Unfall geführt hätten.
„Als die Fähre einlief, war nebliges Wetter“, sagte sie.
Mit dem Aufprall von Dienstag hat sich
innerhalb von drei Monaten bereits der zweite Unfall am Meersburger Hafen
ereignet. Erst Anfang September war die Fähre
„Fontainebleau“ beim Anlegen zu schnell gegen die Dalben gefahren. Die
Folge: Zwei leicht Verletzte und Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Die
Fähre der Stadtwerke Konstanz war damals infolge eines technischen Defekts
gegen die Anlegestelle und die gefederten Anlegedalben geprallt.
(Südkurier v. 06.11.08)