Frierende Fähregäste

Manchmal drehen Pendler gerne eine Extrarunde mit dem Stadtbus: Ihnen ist der Warteplatz im Fährehafen Staad bei den derzeitigen Temperaturen zu zugig. Damit sie nicht frieren, fahren sie noch einmal mit der Linie 1 um die Altstadt. Nach dem Umbau der Ländebauten bieten die Stadtwerke keine Räume für Kunden an, die auf die Fähre warten. Die Allmannsdorfer hatten schon beim Bürgergespräch mit Oberbürgermeister Horst Frank gefordert, ein Wartehäuschen zu bauen.

Bibbernde Menschen

Zurzeit sind immer wieder bibbernde Menschen im Fährehafen zu beobachten, die auf das nächste Schiff warten. Abends kann es aber zu längeren Wartezeiten kommen, wenn die Fähren nur noch alle halbe Stunde fahren. Wer früher mit der Linie 1 im Hafen ankommt, hat also Pech gehabt. Einige Fahrgäste fahren daher noch einmal mit dem Bus eine Runde, wie Stadtwerke-Sprecherin Silke Rockenstein auf SÜDKURIER-Anfrage bestätigte. Für Alexander Gebauer, den Vorsitzenden der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS), ist das ein unhaltbarer Zustand. „Die Wartezone ist praktisch aufgehoben“, sagte er.

Die Bürgervereinigung sieht einen Fehler beim Konzept der Ländebauten. Gebauer fordert daher von den Stadtwerken eine andere Lösung. Das neue Bistro reiche nicht, da es im Winter abends geschlossen sei.

Die Stadtwerke planten kein Wartehäuschen, sagte Silke Rockenstein. „Die bisherige Wartehalle wurde schon vor einem halben Jahr geschlossen, damals gab es aber keine Beschwerden.“ Zudem sei der Raum oft von Obdachlosen in Beschlag genommen worden, „unsere Kunden fühlten sich dort nicht mehr wohl“. Im Sommer könne die Wartezeit im Bistro überbrückt werden, das in der warmen Jahreszeit bis in die Nacht geöffnet habe. Allerdings wird in den Räumen bewirtet.

Taschenfahrplan hilft

Silke Rockenstein rät den Pendlern, in der kalten Jahreszeit auf die Übergangszeiten von Bus und Fähre zu achten. Wer in den richtigen Bus steige, habe keine Wartezeiten in Staad. Wer etwa die Linie 1 ab Bahnhof um 21.15 Uhr nimmt, kommt um 21.25 Uhr in Staad an. Die Fähre legt dann um 21.35 Uhr ab. Sie hat einen Tipp für die Kunden: Für jede einzelne Buslinie gebe es neue praktische Taschenfahrpläne. „Die passen in jede, auch winzige Handtasche“, sagte sie. Der Faltplan der Linie 1 enthalte zusätzlich den Fähre-Fahrplan.

(Südkurier v. 13.01.09)

 

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