Dank an die Lebensretter von einst

Zwei Fähre-Mitarbeiter haben dem früheren Konstanzer Stadtrat Klaus Keller-Uhl vor 20 Jahren in höchster Not geholfen. Er erlitt einen Herzinfarkt auf dem Schiff.

Er denkt stets an die dramatischen Minuten, wenn er seinen Kleinwagen auf die Autofähre in Staad lenkt. Denn ein Schiff der Stadtwerke Konstanz dürfte die Rettung für Klaus Keller-Uhl gewesen sein. Dank der Umsicht der Stadtwerke-Mitarbeiter überstand er vor 20 Jahren einen schweren Herzinfarkt. Der 83-Jährige hat Markus Bauhofer und Giovanni Bergamasco, die beide noch im Fährebetrieb arbeiten, auf Vermittlung der SÜDKURIER-Lokalredaktion wieder getroffen. Gemeinsam erinnerten sie sich an die dramatischen Minuten auf der Überfahrt von Meersburg nach Konstanz.

„Es war ein Montag, ich weiß es noch wie heute“, sagt Klaus Keller-Uhl. Mit seiner Frau war er beim ersten Geburtstag der jüngsten Enkeltochter auf der anderen Seeseite zu Gast. Als das Paar auf der Rückfahrt auf den Fährevorplatz in Meersburg fuhr, war die Schranke schon geschlossen, das Schiff sollte also demnächst ablegen. Da fuhr ein Mann mit dem Roller vor, und die Schranke ging auf wundersame Weise hoch. Wie sich später herausstellte, war es Markus Bauhofer, der als Fähre-Bediensteter bald seinen Dienst antreten sollte. Klaus Keller-Uhl nutzte die Gunst der Minute und fuhr ebenfalls an die Brücke. Er durfte tatsächlich noch an Bord fahren. Es war sein Glück. „Plötzlich befiel mich auf der Fähre ein Unwohlsein.“ Seine Ehefrau versorgte ihn mit Notfalltropfen, und die Fähre-Mitarbeiter kümmerten sich um alles weitere. Entscheidend war aus Sicht Keller-Uhls der reibungslose Transport ins Klinikum. Denn die Helfer hatten den Krankenwagen schon auf den Fähreplatz nach Staad bestellt. „Wer weiß, was passiert wäre“, sagt er nachdenklich.

Klaus Keller-Uhl ist Markus Bauhofer besonders dankbar. Entscheidend war aus Sicht des 83-Jährigen das Glück mit der Schranke. „Das war eine Fügung. Ich hätte den Herzinfarkt sonst auf dem Fähreparkplatz bekommen.“ Bis zum nächsten Krankenhaus wäre es weit gewesen.

Solche extremen Notfälle seien zum Glück sehr selten auf den Schiffen, berichtet Stadtwerke-Sprecherin Silke Rockensetin. In den vergangenen zehn Jahren war es ein Fall. „Die Mitarbeiter auf der Fähre werden regelmäßig in Erster Hilfe geschult. Seit Anfang des Jahres haben wir auf allen Fähren Defibrillatoren.“

(Josef Siebler/Südkurier v. 16.12.11)

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