Seit
19 Jahren findet an Mariä Himmelfahrt die Fatima-Schiffsprozession auf dem
Bodensee im Dreiländereck Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Sie führt
zu jenem Ort mitten im Bodensee, an dem die drei Länder aufeinandertreffen.
Dort versammeln sich die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet.
Bis
zu 4000 Gläubige werden es auch in diesem Jahr wieder sein, die an Mariä
Himmelfahrt - das ist der Samstag, 15. August - als unerschrockenes
Glaubensbekenntnis auf den Bodensee hinauspilgern, wie Thomas Maria Rimmel,
Leiter der Gebetsstätte Wigratzbad sowie Organisator der Schiffsprozession,
berichtet. Insgesamt sieben Schiffe laufen aus drei Häfen aus: Rorschach
(Schweiz), Bregenz (Österreich) und Lindau (Deutschland). Stanislaw Kardinal
Rylko, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, sei der diesjährige
Ehrengast. Rylko ist im Vatikan für alle Vereinigungen von Gläubigen zuständig.
Zu seinen Aufgaben zählt die Organisation der Weltjugendtage. Der nächste
findet übrigens 2011 in Madrid statt.
Höhepunkte
der internationalen Schiffsprozession seien das Pontifikalamt um 16 Uhr in der
Wigratzbader Sühnekirche, sowie die abendliche Ansprache des Kardinals auf dem
See. Vom Schiff aus werde er den eucharistischen Segen über die Länder Europas
erteilen. Zuvor erneuert er mit allen Teilnehmern die Weihe Europas an die
Gottesmutter Maria. Den leuchtenden Abschluss auf hoher See bildet ein Feuerwerk
am nächtlichen Himmel, musikalisch untermalt von der Europahymne. Im Zentrum
dieser Schiffswallfahrt stehe der Europagedanke. "Dass Christen sich zu
einem vereinten Europa bekennen und für Versöhnung und Frieden beten, liegt
auf der Hand", so Rimmel. "Schon Johann Wolfgang von Goethe sagte:
Europa ist auf der Pilgerschaft geboren, und das Christentum ist seine
Muttersprache." Der Initiator der Schiffsprozession, Ferdinand Andreatta
aus Bludenz, organisierte über zwei Jahrzehnte mit Hilfe seiner Familie und
Freunde diese Veranstaltung.
Alle
Energie aufgebracht
1999 bat er Thomas Maria Rimmel, den Leiter der Gebetsstätte Wigratzbad, ob in
Zukunft wenigstens die Heilige Messe in der Sühnekirche in Wigratzbad
stattfinden könne. Gerne kam Rimmel Andreattas Bitte nach. Zudem wünschte sich
dieser, die Gebetsstätte möge sich der Schiffsprozession annehmen, weil es ihm
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war, die Prozession zu leiten.
Für Rimmel war es, wie er betont, keine Frage, "alle Energie aufzubieten,
um diese prophetische Erbe zu retten. Geht es doch um keinen geringeren
Gedanken, als nicht nur die angrenzenden Länder, sondern ganz Europa dem Schutz
des Himmels anzuempfehlen."
(Schwäbische Zeitung v. 14.08.09)