Die Gäste können dem Koch zuschauen, wie er frische Speisen im Wok oder auf dem Grill zubereitet. Zum Essen kann sich der Gast in ganz unterschiedliche Bereiche der "Hafenmeisterei" zurückziehen: Eher ruhige Winkel, offene Tische oder die große Terrasse. Das neue Restaurant mit seinen 120 Plätzen öffnet morgen, am 1. Mai, um 8 Uhr.
Er ist einer der rührigsten Gastronomen der Stadt. Stefan Müller betreibt gegenüber von der Hafenmeisterei das Restaurant "Steg 4", er organisiert das Konstanzer Weinfest und er sorgte 2006 mit der SÜDKURIER-Arena für richtige Fußball-WM-Stimmung in Konstanz. Nun hat Müller gemeinsam mit der Ruppaner Brauerei ein weiteres ehrgeiziges Projekt angepackt. Die "Ruppaner und Müller GbR" hat das denkmalgeschützte Gebäude am Hafen zur Erlebnisgastronomie umgebaut. Zwischen 600000 und 700000 Euro hat sie investiert.
"Wir haben uns viel Mühe gegeben, das Alte mit dem Neuen zu verbinden", sagt Stefan Müller. Das Ergebnis sind rundherum schöne Fenster und Türen mit Sprossen, die gut zum markanten grünen Gebäude an der Mole passen. Die modernen Elemente, wie die großen Glasfronten, sind harmonisch eingefügt. Reizvoll ist eine Steinwand in rustikalerem Stil. Mit viel indirekter Beleuchtung kommen die Details des kleinen, feinen Gebäudes gut zur Geltung. Der Gast kann zwischen ruhigeren Winkeln, einem edlen Genießerbereich mit Sofa, Sesseln und Kamin, der Bar oder der großen Terrasse im Freien wählen.
Bei der Kücheneinrichtung wurde auf einen geringen Energieverbrauch geachtet. So gibt es eine Wärmerückgewinnung. Stefan Müller: "Moderner geht es nicht." Die ausgefeilte Lüftungstechnik wurde im engen Dachstuhl untergebracht. "Wir haben wirklich jeden Zentimeter genutzt."
Der Bierzapfer muss nicht ständig in den Kühlraum spurten, um ein neues Fass anzustechen. Ein Fass ist im Betrieb, zwei stehen bereit. Die Elektronik schaltet um, sobald das Fass leer ist. "Wenn Hochbetrieb herrscht, muss der Zapfer nur umstellen. Die Fässer kann er dann wechseln, wenn weniger los ist", erläutert er.
Das Gebäude gehört den Stadtwerken Konstanz. Sie haben es für eine gastronomische Nutzung ausgeschrieben und nun an die GbR verpachtet. Die Mannschaften der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) hatten hier früher ihre Umkleide- und Aufenthaltsräume. Sie sind ins gegenüberliegende BSB-Gebäude umgezogen. In der Hafenmeisterei können sie künftig ihr Feierabendbier trinken.
(Josef
Siebler/Südkurier
v. 30.04.07)