Vor 25 Jahren wurde der Schifffahrtshafen
letztmals ausgebaggert. Seither sammelten sich im Hafenbecken und in der
Einfahrt durch Wellenschlag Sedimente an. Damit die Schiffe auch bei tiefen
Pegelständen – wie dies zurzeit der Fall ist – in den Hafen einlaufen können,
hebt ein Bagger in den nächsten vier Wochen rund 7600 Kubikmeter Material aus
dem Hafen.
Ein Drittel davon muss auf eine Sonderdeponie.
Dies deshalb, weil ein Labor bei der Auswertung diverser Proben des Seegrundes
Schwermetalle fand. Die Proben nahm das Labor auf Geheiß des kantonalen Amtes für
Umwelt. Am meisten belastet war der Grund um den Pedalo-Verleih und der Bereich
um die Wollschwein-Insel. Dies, weil die Kursschiffe an diesen Stellen häufig
wenden und die Schadstoffe in diesem Bereich gehäuft auftreten. Das restliche
Material (5000 von 7600 Kubikmeter) wird in einer zweiten Arbeitsphase ab Mitte
Mai zwei Kilometer vor Güttingen verklappt. Die Kosten für die Ausbaggerung
liegen bei ca. 700 000 Franken. Die Ausbaggerung beginnt an Montag, 2. Mai. Spätestens
Mitte Juni dürften die Arbeiten abgeschlossen sein. Während der ersten beiden
Wochen wird im Bereich Schifffahrtshafen und Seestrasse viel Werkverkehr
unterwegs sein; pro Tag werden 450 Kubikmeter Material verladen und in
verschiedenen Sonderdeponien entsorgt. Zehn Lastwagen stehen im Einsatz, die
beim Schiffsteg 2 beladen werden. Vergangene Woche informierte die Stadt die
Anwohner der Seestrasse über den Arbeitsablauf sowie die Zu- und Wegfahrten.
Die Kurs- und Ausflugsschifffahrt ist von den Baggerarbeiten nicht beeinträchtigt, es gilt der normale Fahrplan. Trotzdem stehen während des Aushubs zwei Hafenmeister im Einsatz, um Passagieren und Passanten behilflich zu sein. Denn einige Fussgängerzonen im Hafenbereich müssen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.
(St. Galler Tagblatt v. 28.04.11)
Kreuzlingen muss Hafen
ausbaggern
Am Großschifffahrtshafen in Kreuzlingen
rollen am Montag die Bagger an. Vier Wochen lang sollen sie die Fahrrinne von
Material befreien, die die Wellen in den vergangenen 25 Jahren dort angespült
haben. In Bodenproben wurden sogar Schwermetalle nachgewiesen.
Material muss in Sondermülldeponien
entsorgt werden
Da in Bodenproben Spuren von
Schwermetallen nachgewiesen wurden, muss rund ein Drittel der 7600 Kubikmeter
Material in drei Thurgauer Sondermülldeponien entsorgt werden. Die Belastung
ist nach Angaben der Stadt auf Wendemanöver der Schiffe zurückzuführen. Der
Rest des Materials wird bei Güttingen im Schweizer Teil des Bodensees
verklappt.
Auch der Kreuzlinger Jachthafen wird in der ersten Maiwoche ausgebaggert. Beide
Häfen können während der Arbeiten normal befahren werden. Fußgänger und
Anwohner müssen mit Behinderungen rechnen.
(Südkurier v. 27.04.11)