«In der Museumsstube haben wir den schönsten
Ausblick von Romanshorn», schwärmen Max Brunner, Max Tobler und Hermann Roth.
Sie und viele andere ehrenamtliche Helfer sind viele Stunden im Dachraum des
alten Zollhauses anzutreffen – nicht nur um die Aussicht auf See, Hafen und Säntis
zu genießen – sondern um hier die Ausstellung zu perfektionieren, Pläne zu
besprechen oder auch um Vitrinen zu putzen und abzustauben. «Ja, wir Männer
putzen alles selber», sagen sie an einem Pressetermin.
Sehr zufrieden sind die drei auch, was die
Besucherzahlen anbelangt. Jeden Sonntag sind 40 bis 60 Personen im neuen Museum
am Hafen, das seit dem 3. Juli in den neuen Räumen wieder eröffnet wurde. «Wir
müssen oft zu zweit hier sein, damit wir auch etwas Zeit haben, mit den
Besuchern zu reden.» Diese kommen nicht nur aus der Nähe, sondern viele sind
aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern, wie das Gästebuch
preisgibt.
Besondere Freude hat die siebenköpfige
Museums-Kerngruppe an den vier aufwendig entwickelten Hafen-Modellen in den
Vitrinen gleich beim Eingangsbereich. «Wir haben die Pläne selber
aufgearbeitet, damit der Modellbauer die Hafenmodelle fertigen konnte», so Max
Tobler und Max Brunner. So kann der Museumsbesucher anschaulich verfolgen, wie
sich der Romanshorner Hafen von der unberührten Landschaft um 1800 bis zum
heutigen geschäftigen Gelände und Verkehrsknotenpunkt entwickelt hat.
Die Vitrinen sind ein
Beispiel, dafür, was dank Sponsoren möglich ist: «Dank diesen Beiträgen sind
diese Vitrinen, die trotz Entgegenkommen von Ingenieur und Modellbauer rund 20
000 Franken gekostet haben, überhaupt möglich geworden.»
Rund 160 000 Franken wurde aus dem Museumsvermögen
und Sponsorenbeiträgen bis jetzt investiert in das neu gestaltete Museum, das
nun seit einem halben Jahr geöffnet ist. Jetzt folgt nochmals eine Runde von
etwa 45 000 Franken für den letzten Schliff am Museum.
«Wir machen derzeit nochmals einen
Sponsorenaufruf, um die Einrichtungen in den Bereichen Eingang, Büro, Eventraum
und Werkraum komplettieren zu können», so die initiativen Museumsmacher. Wenn
dieser Beitrag beisammen sei, habe man die rund 205 000 Franken in die
Entwicklung des Museums am Hafen investiert, so wie es ursprünglich geplant
gewesen sei.
«Wir wollen ein lebendiges Museum, nicht nur
eine ständige Ausstellung.» Als nächsten Anlass plant deshalb Hermann Roth in
der neuen Reihe «Romishorner Runde» einen Abend zur Sängerin Maria Stader.
Dann folgt eine Sonderausstellung zum Thema «Der See erzählt . . .». Und im
Herbst ist eine Jubiläumsausstellung zum 100. Geburtstag der Südostbahn
geplant.
(Christa
Kamm-Sager/St.
Galler Tagblatt v. 29.01.10)