Das Hafen- und Eisenbahnareal prägten und prägen
das Ortsbild von Romanshorn. Es wird sogar als Ortsbild von nationaler Bedeutung
eingestuft. Dass dieses beschauliche Segment Romanshorns den Einwohnern
besonders lieb ist, zeigen die aktuellen Diskussionen um gewisse Parzellen am
Hafen.
Zahlreiche Kunstschaffende aus Romanshorn
haben in der Vergangenheit Bilder mit Hafen- und Bahnsujets geschaffen. Werke
von 19 Künstlern werden im Museum im Monat Mai der Öffentlichkeit im Rahmen
der nächsten Sonderausstellung präsentiert. In Ergänzung zur Dauerausstellung
soll diese aufzeigen, dass dieses an sich nüchterne Hafenareal immer wieder Künstlerinnen
und Künstler zu eindrücklichen Werken inspiriert hat.
Die Palette der berücksichtigten Künstler
reicht dabei von Johann Caspar Bachmann, dessen Hafenansicht (siehe Bild) aus
dem Jahre 1874 stammt, bis zu Oskar Zels, dem ehemaligen Postverwalter
(1907–1998), der 1994 im Konsumhof seine in Pastelltechnik erstellten, ruhigen
Bilder ausstellte.
Weiter sind Bilder von Ludwig Demarmels
(1917–1992) zu bewundern. Diesen Maler, Grafiker und Bildhauer in Romanshorn
vorzustellen, wäre Wasser in den See getragen, trägt doch sogar eine Strasse
hier seinen Namen. Der von 1951 bis zu seinem Tode hier wohnhafte Künstler prägte
allein in Romanshorn diverse Gebäude durch seine Fassaden-Bilder oder
-Plastiken. Diejenige beim Gemeindehaus ist nur eine von vielen. Seine Werke
sind weit über Kantons- und Landesgrenzen hinaus bekannt.
An der Sonderausstellung zu sehen sind auch
Bilder von Bruno Felix. Der 1946 geborene Romanshorner bevorzugt Ölkreide und
Aquarell. Seine Bilder halten als Momentaufnahmen Stimmungen und Gefühle fest.
Ein weiterer Kunstschaffender, der in
Romanshorn bereits sehr viel aquarelliert hat, ist der 68jährige Rolf Huber. Er
ist hier am Ort nicht zuletzt bekannt, weil er diverse Plakate, darunter auch
eines für die Museumsgesellschaft, entwarf. Der gebürtige Winterthurer ist
noch immer grafischer Gestalter im Seemuseum Kreuzlingen. Der vielseitige Künstler
ist in Sachen Gestaltung ein Tausendsassa sondergleichen.
Die Sonderausstellung startet am 29. April um
19 Uhr im Museum mit der Vernissage. Bis am 5. Juni kann die Ausstellung jeweils
sonntags während der normalen Museumsöffnungszeiten (14.00–17.00) sowie
mittwochs von 17–20 Uhr gratis besucht werden (Kollekte). Es sind auch Führungen
möglich. Interessenten können sich an Museumspräsident Max Brunner (071 463
44 25) wenden.
(Christoph
Sutter/St.
Galler Tagblatt v. 23.04.11)