Niedrigwasser
schränkt Schifffahrt ein
Nichts
geht zurzeit am Hafen Langenargen. Der niedrige Wasserstand des Sees ist dafür
verantwortlich, dass die Bodenseeschiffsbetriebe den Hafen nicht anlaufen können.
So gibt sich die Leiterin des Amts für
Wasser- und Bodenschutz, Iris Steger, im Gespräch mit dem SÜDKURIER angesichts
des Wasserstandes von 2,85 Meter auch gelassen: „Der See wird immer so weit
hoch kommen, dass die Häfen anzulaufen sind“, ist sie überzeugt. Die
Verlaufskurven aller Jahre würden belegen, dass sich der Wasserpegelstand in
der kommenden Zeit nach oben über die Drei-Meter-Marke bewegen werde. Diese
magische Grenze muss überschritten werden, damit die Schifffahrtsbetriebe den
Hafen Langenargen anlaufen können.
Mit einem letzten Blick in die Statistik weist
Iris Steger darauf hin, dass im Jahrtausendsommer 2003 der Wasserstand am 21.
April mit 2,82 Meter nur drei Zentimeter unter dem jetzt gemessenen Pegel lag.
Allerdings wolle sie aus dieser Zahl keine Prognose für den Verlauf des Sommers
2011 ableiten.
Je nach Topographie von Uferbereich und Halde
am See macht sich der niedrige Wasserstand unterschiedlich bemerkbar. Immer größer
werden die Kiesflächen in Überlingen-Nußdorf, wo die Wassertiefe an der
Anlegestelle derzeit trotz des langen Stegs nicht einmal einen Meter beträgt.
„Wir brauchen aber mindestens 1,50 Meter“, sagt Thomas Held vom Überlinger
Schiffsbetrieben Held, der wie der Partnerbetrieb Heidegger auch mit den
kleineren Ausflugsschiffen noch nicht festmachen konnte. Gemäß Fahrplan wollen
sie die Bedarfsanlegestelle eigentlich ab Samstag, 30.
Anders als in Langenargen konnten die
Bodensee-Schiffsbetriebe mit der Weißen Flotte nach dem Saisonstart am
Palmsonntag im Überlinger See bislang noch überall anlegen – in Meersburg,
Unteruhldingen und Überlingen ebenso wie in Dingelsdorf und an der Mainau auf
der anderen Seeseite. Allerdings mussten die Fahrgäste in Überlingen und
Dingelsdorf die eine oder andere Einschränkung in Kauf nehmen.
Während Radler und Fußgänger den steilen
Aus- und Einsteig gut bewältigen konnten, mussten die Schiffsbetriebe
Rollstuhlfahrern den Zustieg an den beiden Anlegestellen untersagen.
Informationen im Internet:
(Michael Schnurr und
Hanspeter Walter/Südkurier v. 26.04.11)
Wasser-Engpass am Bodensee
Die anhaltende Trockenheit
macht den Bodenseekapitänen derzeit zu schaffen: So kann der Hafen Langenargen
wegen des niedrigen Wasserstandes nicht angelaufen werden. Wo geht es hier zum
See, fragt sich in der Schweiz so mancher Spaziergänger angesichts von Stegen,
die im Trockenen liegen. Das Sprichwort „Kein Schnee, hoher See“
bewahrheitet sich auch im Hafen Wetterwinkel in Gaißau nicht wirklich. „Es
ist im Moment ein bisschen dürftig. Boote über 1,10 Meter Tiefgang haben
Probleme“, berichtet Walter Schöpf, Präsident vom dortigen Yachtclub.
„Das gibt es jedes Jahr
rund um den Frühling“, gibt Arnold Tschofen von der ZAMG (Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik) in Bregenz Entwarnung. Der langjährige
Durchschnittswert des Bodensees betrage um diese Zeit zwar 326 Zentimeter. Mit
284 Zentimeter liege der derzeitige Pegel aber nur unmerklich unter jenem des
Vorjahres von 291 Zentimeter: „Es muss nur in der Schweiz einmal kräftig
regnen, dann ist der See wieder auf Normalstand“, sagt Tschofen.
Sollte der Regen noch länger ausbleiben, dann könnte es auch im Hafen Lindau für
die großen Dampfer kritisch werden, sagt Fritz Kirchler von der
Bodenseeschifffahrt. Doch für ausreichend Wassernachschub wird laut
Wetterexperten bereits in dieser Woche gesorgt: „Am Vormittag ist es zwar
meist sonnig. Am Nachmittag prägen jedoch die ganze Woche über dichte
Quellwolken das Bild. Vor allem über dem Bergland, ist mit gewittrigen Schauern
zu rechnen“, prognostiziert Tschofen.
(Vorarlberg Online v. 26.04.11)