Seewasser
steigt leicht nach Rekordtief
Derzeit steht das Seewasser vierzig Zentimeter
tiefer als vor einem Jahr und siebzig Zentimeter unter dem langjährigen
Durchschnitt. Vor dem Anstieg lag der Pegel gemäß Aufzeichnungen des
Bundesamtes für Umwelt am 9./10. Mai mit 395.00 genau auf dem tiefsten Stand,
der auf Schweizer Seite in 130 Jahren je gemessen wurde an diesem Tag. Dieses
Rekordtief hatte er aber nicht in historischer, sondern in neuerer Zeit erstmals
erreicht. So tief wie jetzt stand das Seewasser Mitte Mai einzig vor fünfzehn
Jahren. Umgekehrt liegt der höchste Stand im Mai – 2,7 Meter höher als jetzt
– erst zwölf Jahre zurück. Und der tiefste im Sommer nur acht Jahre. Über
das ganze Frühjahr bewegte sich der Seepegel vor dreißig Jahren am tiefsten.
Die Häufung von Extremwerten in jüngerer
Zeit aufgrund längerer Trockenperioden einerseits und häufigerer Starkregen
andererseits ist ein starkes Indiz, dass sich das Klima auch in unserer Gegend
wandelt. Ebenso, dass auch im Einzugsgebiet des Bodensees Temperatur und
Schneefallgrenze steigen und die Schneeschmelze früher einsetzt.
(St. Galler Tagblatt v. 19.05.11)