Als sanft bezeichnet Eigentümer Urs Räbsamen
die geplanten Änderungen an der Fassade des Hafenbahnhofs. «Wir wollen den
ursprünglichen Charakter des Gebäudes wiederherstellen», sagt er. So werden
insbesondere die Fenster, die in den vergangenen Jahren baulich verändert oder
neu eingesetzt wurden wie beispielsweise die Glasfront für den Bahnbetrieb im
Erdgeschoss, zurückgebaut, so dass die Fassade wieder ein einheitliches Bild
bietet. Farblich wird sie sich aber von der heutigen unterscheiden. Statt in
verwaschenem Rosa wird sie sich in einem gelb-beigen Ton präsentieren. Die größte
äußerliche Veränderung erfährt der Hafenbahnhof mit der Aufstockung um ein
Dachgeschoss.
Die Pläne für den Umbau liegen noch bis am
15. August im Bauamt der Stadt Rorschach öffentlich auf. Sie geben auch
Aufschluss über den Innenausbau. Gemäß Urs Räbsamen sind mittlerweile alle Räume
vergeben. Seit längerem bekannt ist, dass ins ehemalige Hafenbuffet ein
Zahnmedizinisches Kompetenzzentrum einziehen wird. Die Klinik mit Labor belegt
auch die Räume im zweiten Obergeschoss. Und im neuen Dachgeschoss richtet sie
einen Aufenthaltsraum für Patienten ein, die mehrere Stunden für ihre
Behandlung in der Klinik weilen. Die schöne Aussicht auf den See und die Stadt
soll sie von dieser ablenken. Im Geschoss darunter richtet sich ein
Buchhaltungsbüro und eine Handelsgesellschaft für medizinische Gerätschaften
ein. Im Erdgeschoss mieten sich das Tourismusbüro und ein Souvenirladen ein,
und die Swisscom verlegt ihre Filiale von der Hauptstrasse an den Hafen. Der
Eingang auf der Seite des Hafenkiosks wird rollstuhlgängig ausgebaut.
In den Hafenbahnhof einziehen will auch die
Schweizerische Bodenseeschiffahrtsgesellschaft AG (SBS). «Wir stehen in
Verhandlungen», bestätigt Robert Vasak, Geschäftsführer und Delegierter des
Verwaltungsrates. Die SBS wolle sich Räume am Hafen sichern, um direkt vor Ort
Billette zu verkaufen. Das Büro der Schifffahrtsbetriebe Rorschach im Kornhaus
wird aber nicht aufgelöst, es dient der Verwaltung, während im Hafenbahnhof
der Vertrieb abgewickelt wird. Gemäß Vasak verfolgt die SBS weiterhin das
Projekt mit der Stadt, auf dem Chabisplatz ein neues Gebäude zu errichten. «Derzeit
wird ein Gastrokonzept erarbeitet, auf dessen Basis wir entscheiden werden.» Für
Vasak ist der Hafenbahnhof deshalb ein zusätzlicher Standort. «Er ist besser
gelegen, wir sind dort, wo unsere Gäste ankommen.» Zudem würden sich die
Verkaufsstelle der SBS und das Tourismusbüro ideal ergänzen.
(Andrea Sterchi/St. Galler Tagblatt v.
07.08.08)