Schiffssteg: Bau ab Sommer
Für viele Diskussionen hat der geplante Bau
eines 260 Meter langen Steges beim Hafen Altnau im Vorfeld gesorgt. Auch wenn
dieser Teil eines 11,3-Millionen-Gesamtprojektes ist, konnte sich nicht die
ganze Bevölkerung mit der Anlegestelle für öffentliche Personenschiffe
anfreunden. Die Umweltverbände Pro Natura und WWF hatten im Vorfeld bekannt gegeben,
dass sie keine Einsprache machen würden, weil ihnen die rechtliche Handhabe
fehle. Während der öffentlichen Auflage im August und September gingen aber
vier Einsprachen von privater Seite ein, auf die das Bundesamt für Verkehr
(BAV) aber nicht eintrat oder welche es abwies.
Damit rückt die Realisierung der Anlegestelle
für öffentliche Personenschiffe in greifbare Nähe. Dementsprechend wurden
jetzt die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben. Da diese in verschiedene Bereiche
fielen, die jeweils andere Spezialisten erforderten, habe man den Bau des Steges
in drei Bereiche aufgeteilt, erklärt Gemeindeammann Beat Pretali. So wurden der
Zugangssteg mit Warteraum und Schwimmplattformen, der Geländerbau und die höhenverstellbare
Rampe separat ausgeschrieben.
Für den 2 Meter breiten und 250 Meter langen,
betonierten Zugangssteg sollen alle 12 Meter Betonpfähle in den Boden gerammt
werden. Bei circa 70 Metern wird es eine Schwimmplattform geben. Von dort lässt
sich zur zweiten Plattform Richtung Badeplatz eine 100-Meter-Distanz schwimmen.
Die Höhe der Gehfläche wird bei 398 Metern über Meer liegen. Der bisher
gemessene Höchstwasserstand lag bei 397,90 Metern. «Es wäre möglich, dass
bei einem extremen Hochwasser der Steg überflutet würde», hält Beat Pretali
fest. Der Steg sei aber auf diese Möglichkeit ausgerichtet und sollte dabei
keinen Schaden nehmen.
Am Ende des Steges wird es eine kleine
Plattform mit überdecktem Wartehaus geben. Dessen Größe ist noch Gegenstand
der Detailplanung. Es soll aber einer Reisegruppe Schutz bieten können. Anschließend
folgt die höhenverstellbare Rampe, die mittels Fernsteuerung an den Wasserstand
und die Freibordlinie bei den Schiffen angepasst werden kann. Der Zugangssteg
soll auf der rechten Seite mit einem Geländer mit gespannten Drahtseilen
gesichert werden. Auf der linken Seite ist ein Holzzaun geplant, welcher das
Geschehen auf dem Steg abdämpft. Durch diesen Sichtschutz sollen die Tiere auf
dieser Seite des Steges mehr Ruhe finden.
Anfang Juli 2009 soll der erweiterte Hafen
eingeweiht werden. Läuft alles nach Plan, wird gleich anschließend mit dem Bau
des Steges begonnen. Pretali rechnet mit einer Bauzeit von circa sechs bis neun
Monaten. Der Gemeindeammann hofft, dass die neue Anlegestelle auf Beginn der
Saison 2010 in Betrieb genommen werden kann. Er ist überzeugt, dass die
Schiffsanlegestelle die Attraktivität der Gemeinde steigert.
(Maya Mussilier/St. Galler Tagblatt v. 29.12.08)
Definitiver Halt in Altnau
(St. Galler Tagblatt v. 30.12.08)