Schiffssteg: Bau ab Sommer

Mit der Anlegestelle für öffentliche Personenschiffe steht der letzte Teil des Seeufer- und Hafenprojekts in Altnau vor der Realisierung. Erste Schiffe sollen 2010 anlegen können.

Für viele Diskussionen hat der geplante Bau eines 260 Meter langen Steges beim Hafen Altnau im Vorfeld gesorgt. Auch wenn dieser Teil eines 11,3-Millionen-Gesamtprojektes ist, konnte sich nicht die ganze Bevölkerung mit der Anlegestelle für öffentliche Personenschiffe anfreunden. Die Umweltverbände Pro Natura und WWF hatten im Vorfeld bekannt gegeben, dass sie keine Einsprache machen würden, weil ihnen die rechtliche Handhabe fehle. Während der öffentlichen Auflage im August und September gingen aber vier Einsprachen von privater Seite ein, auf die das Bundesamt für Verkehr (BAV) aber nicht eintrat oder welche es abwies.

Drei Arbeitsausschreibungen

Damit rückt die Realisierung der Anlegestelle für öffentliche Personenschiffe in greifbare Nähe. Dementsprechend wurden jetzt die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben. Da diese in verschiedene Bereiche fielen, die jeweils andere Spezialisten erforderten, habe man den Bau des Steges in drei Bereiche aufgeteilt, erklärt Gemeindeammann Beat Pretali. So wurden der Zugangssteg mit Warteraum und Schwimmplattformen, der Geländerbau und die höhenverstellbare Rampe separat ausgeschrieben.

Überflutung möglich

Für den 2 Meter breiten und 250 Meter langen, betonierten Zugangssteg sollen alle 12 Meter Betonpfähle in den Boden gerammt werden. Bei circa 70 Metern wird es eine Schwimmplattform geben. Von dort lässt sich zur zweiten Plattform Richtung Badeplatz eine 100-Meter-Distanz schwimmen. Die Höhe der Gehfläche wird bei 398 Metern über Meer liegen. Der bisher gemessene Höchstwasserstand lag bei 397,90 Metern. «Es wäre möglich, dass bei einem extremen Hochwasser der Steg überflutet würde», hält Beat Pretali fest. Der Steg sei aber auf diese Möglichkeit ausgerichtet und sollte dabei keinen Schaden nehmen.

Plattform mit Wartehaus

Am Ende des Steges wird es eine kleine Plattform mit überdecktem Wartehaus geben. Dessen Größe ist noch Gegenstand der Detailplanung. Es soll aber einer Reisegruppe Schutz bieten können. Anschließend folgt die höhenverstellbare Rampe, die mittels Fernsteuerung an den Wasserstand und die Freibordlinie bei den Schiffen angepasst werden kann. Der Zugangssteg soll auf der rechten Seite mit einem Geländer mit gespannten Drahtseilen gesichert werden. Auf der linken Seite ist ein Holzzaun geplant, welcher das Geschehen auf dem Steg abdämpft. Durch diesen Sichtschutz sollen die Tiere auf dieser Seite des Steges mehr Ruhe finden.

Nach der Einweihung

Anfang Juli 2009 soll der erweiterte Hafen eingeweiht werden. Läuft alles nach Plan, wird gleich anschließend mit dem Bau des Steges begonnen. Pretali rechnet mit einer Bauzeit von circa sechs bis neun Monaten. Der Gemeindeammann hofft, dass die neue Anlegestelle auf Beginn der Saison 2010 in Betrieb genommen werden kann. Er ist überzeugt, dass die Schiffsanlegestelle die Attraktivität der Gemeinde steigert.

(Maya Mussilier/St. Galler Tagblatt v. 29.12.08)

 

Definitiver Halt in Altnau

Dass ihre Flotte in Altnau anlegen werde, sobald der Steg zur Verfügung stehe, sei definitiv, sagt Hermann Hess, Präsident der Schweiz. Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS). «Wir haben das von Anfang an zugesagt und daran hat sich nichts geändert.» Die Anlegestelle bringe für die SBS viele Vorteile und sie würden es in Betracht ziehen, sich aktiv an der Einweihung zu beteiligen.

(St. Galler Tagblatt v. 30.12.08)

 

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