Bei der Bodenseeflotte rumort es
Die Schweizerische
Bodensee-Schiffahrtsgesellschaft (SBS) hat ein schlechtes Jahr hinter sich. Die
Rechnung schloss mit einem Verlust von 800 000 Franken. Die finanzielle
Schieflage bekommt jetzt das Personal zu spüren. Den Mitarbeitern sind neue
Arbeitsverträge vorgelegt worden. Ihr Lohn soll gekürzt und die Arbeitszeit
erhöht werden, sagt Peter Hartmann, Sekretär des Schweizerischen Eisenbahn-
und Verkehrspersonalverbandes (SEV). Geplant sei weiter, Zulagen zu streichen
und im Bereich der sozialen Sicherheit Abstriche zu machen.
Die Angestellten wollen sich das alles nicht
gefallen lassen. Denn die Verschlechterungen seien «massiv». Am Dienstag
beschlossen 37 Mitarbeiter an einer Betriebsversammlung einstimmig, die neuen
Bedingungen nicht zu akzeptieren. Kommt es zu keiner Einigung, sei die
Schifffahrt auf dem Bodensee in dieser Saison «akut bedroht», malt Hartmann
schwarz. Hilfe in ihrer Situation erhoffen sich die SBS-Angestellten von
Regierungsrat Kaspar Schläpfer. Am Donnerstag fahren sie zu ihm nach
Frauenfeld, um ihn ins Bild zu setzen und allenfalls als Vermittler zu gewinnen.
Und auch die Öffentlichkeit soll wissen, wie schief der Haussegen bei der SBS hängt.
Auf dem Weg vom Bahnhof zum Regierungsgebäude werden die Angestellten Flugblätter
verteilen. SBS-Verwaltungsratspräsident Hermann Hess war am Mittwochabend nicht
zu erreichen.
(Markus Schoch/St. Galler Tagblatt v. 23.04.09)