Saison für Saisonstarts

Es ist die Zeit der Saisonstarts. Die Bodensee-Schifffahrt legt heute los. Wobei dem Oberkapitän Erich Hefti der seit Jahren um diese Zeit nicht mehr so niedrige Wasserstand etwelche Sorgen macht. Die Treppen zu den Einstiegen gehen steil hinunter an Bord. Zum Glück haben sie ein Geländer, um sich dran festzuhalten.

Eine Handbreit Wasser unter dem Kiel bei der Anlegestelle im alten Hafen hat es gerade noch, dass die Schiffe dort länden können. Falls der Pegel noch weiter sinkt, könnten die großen Kurs- und Ausflugsschiffe beim äußeren Hafendamm anlegen.

Die Uferlandschaft hat sich in den Flachwassergebieten verändert. Die Wasserlinie ist, wie beim Strandbad, so weit draußen, dass es aussieht wie bei einem richtigen Strand am Meer. Wo die Sprungpflöcke stehen, ist das Wasser so seicht wie in einem Kinderbecken.

Die Ufermauern beim Fliegerdenkmal ragen bizarr aus dem trockenen Schlick empor und wirken so besonders wuchtig. Gelächter ruft die Bemerkung von Stadtführer Walter Steuri bei den Leitern der kantonalen Zivilstandsämter beim Rundgang hervor, dass hier im See einst die Arboner Wasserballer ihre Meisterschaftsspiele ausgetragen hatten. Ihnen käme das Wasser heute bestenfalls knapp bis zu den Hüften. Einschub: Auch die Saison der Stadtführungen hat begonnen.

Beim Aussichtsplatz hat man seinerzeit, als diese Seeufer-Bauetappe ausgeführt wurde, eine breite tribünenartige Treppe angelegt, damit Zuschauer vom Ufer aus die Wasserballpartien draussen verfolgen konnten. Heute ist sie Teil der Arboner Riviera und ein beliebter Ort zum Plägeren und Sonnenbaden.

Genug Wasser gibt es sicher in den Bassins des Schwimmbads, das morgen Sonntag die Badesaison eröffnet – nachdem wir im zu warmen April schon einige Sommertage erleben durften.

(Max Eichenberger/St. Galler Tagblatt v. 30.04.11)  

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