Nachdem sich am Sonntag, 12. Oktober, die
Schiffe „Sonnenkönigin“
und „Uhldingen“ bei dichtem Nebel
auf dem Bodensee sehr nahe gekommen sein sollen, haben sich nun die Betreiber
der Sonnenkönigin zur Wort gemeldet.
Die Betreiber des größten Passagierschiffes
auf dem Bodensee, der „Sonnenkönigin“, haben in einem Schreiben an den SÜDKURIER
Stellung zu dem Vorfall am Sonntag, 12. Oktober, genommen, bei dem sich auf dem
Bodensee bei dichtem Nebel die Schiffe „Sonnenkönigin“ und „Uhldingen“
bedenklich nahe gekommen sein sollen. Für Kapitän Hans Wüstner handelte es
sich um ein normales Bremsmanöver, die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Überlingen
und der Staatsanwaltschaft Konstanz laufen. „Wir sind mit den Ermittlungen
beschäftigt und können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkrete
Stellungnahme abgeben“, so Wolfgang Holzinger, Leiter der Wasserschutzpolizei
Überlingen auf gestrige Anfrage des SÜDKURIER. Er betonte jedoch, dass alle
Beteiligten richtig und rechtzeitig reagiert hätten.
Die „Sonnenkönigin“ war mit rund 800
Menschen an Bord von Friedrichshafen aufgebrochen. Bei starkem Nebel ging die
Fahrt in Richtung Überlinger See. Passagiere sprachen davon, dass plötzlich im
Nebel in rund 200 Meter Entfernung die „Uhldingen“ aufgetaucht sei. Beide
Schiffe gingen auf Ausweichkurs. Nichts passierte, die Schiffe fuhren ihrer
Wege. Trotzdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf der „Sonnenkönigin“
infrage gestellt.
Laut Betreiber werde eine harmlose Begegnung
zweier Schiffe zu einer Beinahe-Katastrophe aufgebauscht. Für Alexandro Rupp,
Vorstand der Sonnenkönigin AG, disqualifizieren sich entsprechende Meldungen
von selber. „Wichtig ist uns aber der Hinweis, dass unser Schiff selbstverständlich
alle Sicherheitsvorschriften mehr als nur erfüllt und anders lautende
Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen sind.“ In Abstimmung mit den Behörden
wurde ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die „Sonnenkönigin“
ausgearbeitet und umgesetzt. 1100 Rettungswesten sind an Bord, 100 davon sind
speziell für Kinder geeignet. Dazu kommen zehn Rettungsringe, ein Rettungsboot
sowie zwei Rettungsinseln. Diese sind am Heck des Schiffs zu finden und bieten
Platz für 280 Personen. Hart getroffen hat Kapitän Hans Wüstner der Vorwurf
mangelnder Schiffsführung. „Die Sicherheit der 700 Fahrgäste war zu jedem
Zeitpunkt voll gegeben.“ Bei dem eingeleiteten Bremsmanöver habe es sich um
einen Routinevorgang gehandelt, bei dem vorausschauend der Schub von den
Antriebsmaschinen genommen wurde.
(Südkurier v. 21.10.08)