Fiktiver Brand auf der «Arenenberg»
Rund 120
Personen waren involviert, als gestern der Notfall auf einem der großen
Kursschiffe geübt wurde.
Angekündigt war eine
Extrafahrt für die UBS - doch nach Bankleuten oder gar nach Marcel Ospel
hielt man gestern gegen halb fünf an der Schifflände Schaffhausen vergebens
Ausschau. Auf die vierköpfige Crew der MS
«Arenenberg» wartete eine Extrafahrt ganz anderer Klasse: Das Kursschiff
war Hauptschauplatz der groß angelegten Rettungsübung «Petri», die die
Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) gemeinsam mit der
Wasserpolizei Schaffhausen, der Seepolizei Thurgau, der Rettungsorganisation
Thurgau und der Stützpunktfeuerwehr Diessenhofen durchführte.
Plötzlich Feuer im
Maschinenraum
Vorerst jedoch ist alles
noch ganz friedlich. Kurz nach halb fünf legt die «Arenenberg» in
Schaffhausen ab Richtung Diessenhofen. Draußen ziehen langsam die Ufer vorbei,
drinnen macht sich langsam eine fröhliche Stimmung breit - eigentlich alles wie
auf einer ganz gewöhnlichen Schifffahrt, säßen unter den Fahrgästen nicht
einige mit zerfetzten Kleidern und wüsten Wunden. Sobald es losgeht, werden sie
als Figuranten im Einsatz stehen.
Auf der Höhe Petri dann plötzlich Unsicherheit: Im Saal unter Deck breitet
sich Rauch aus, schnell füllt sich der Raum. «Alle, die gehen können, bitte
auf das Vordeck», meldet sich eine ruhige Stimme über die Lautsprecher. Die
Besatzung reagiert gelassen und besonnen. Das Schiff wird verankert, erste
Verletze werden verarztet und betreut, die Passagiere sicherheitshalber durchgezählt.
Tatsächlich fehlen zwei: Sie müssen im Saal zurückgeblieben sein, ein
Durchkommen zu ihnen ist wegen des dichten giftigen Rauchs vorerst unmöglich.
Kritische Momente ruhig
gemeistert
Innert kürzester Zeit
treffen die alarmierten Rettungskräfte ein: Die Polizei beginnt mit der
Evakuierung des Schiffs, unterstützt von den eilends herbeigerufenen
Pontonieren. Als die Feuerwehr an Bord kommt, verschärft sich das Tempo noch
einmal: Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, holen die Männer die zurückgebliebenen
Verletzten aus dem verrauchten Saal und lokalisieren die Brandquelle. Dann ist
Kreativität gefordert - der direkte Weg zur schiffseigenen Wasserpumpe ist zunächst
versperrt. Doch auch diesen kritischen Moment meistern die Rettungskräfte mit
Bravour, der Brand wird gelöscht.
Positives Fazit
(Schaffhausener Nachrichten
v. 08.05.07)