Niedrigwasser schränkt Schiffsverkehr ein
Die
Kursschiffe der URh können zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein nicht mehr
verkehren. Schuld ist der tiefe Rheinpegel.
Schon länger
hat es nicht mehr kräftig geregnet. Das trockene Wetter lässt den Rheinpegel
absinken. Für die Schifffahrt Untersee und Rhein (URh) wird das langsam zum
Problem. «Zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein können die Kursschiffe
nicht mehr verkehren», sagt Thomas Rist, Geschäftsführer der URh. Aus diesem
Grund würden zwischen Stein am Rhein und Diessenhofen Busse eingesetzt, auf
welche die Schiffspassagiere umsteigen könnten.
Den
Fahrplan angepasst
Ab nächster
Woche gilt der Herbstfahrplan, dieser wurde den neuen Bedingungen angepasst.
Statt Fahrten nach Stein am Rhein bietet die URh über Mittag zwei Rundfahrten
von Schaffhausen nach Diessenhofen an. Der niedrige Wasserstand und die Einschränkungen
im Fahrplan hätten bisher keinen negativen Einfluss auf die Passagierzahlen
gehabt, sagt Rist. Bei anhaltender Trockenheit könne es auch sein, dass die
Schiffe zwischen Konstanz und Ermatingen nicht mehr verkehren könnten, erklärt
Rist. Da die Saison aber ohnehin bald zu Ende gehe, sollte es noch genügend
Wasser haben.
Geringere
Energieproduktion
Bei den Städtischen
Werken nimmt man den tiefen Rheinpegel gelassen: «Damit kommen wir gut zurecht,
wir produzieren jetzt halt etwas weniger Energie», sagt Bernhard von Felten,
Geschäftsbereichsleiter der Kraftwerkanlagen. Zurzeit fließen 232 Kubikmeter
Wasser pro Sekunden den Rhein hinab, rund ein Drittel weniger als im langjährigen
Mittel. Im Oktober beträgt die Wasserabflussmenge im Rhein durchschnittlich 339
Kubikmeter pro Sekunde. Das hat zur Folge, dass die Städtischen Werke pro Tag
nur 360 000 kWh Energie produzieren können statt 480 000 kWh, wie es dem
Mittelwert entspräche. «Das ist aber kein Problem», sagt von Felten, «unsere
Kunden müssen deswegen nicht darben.» Der Bedarf könne abgedeckt werden,
indem die Städtischen Werke Energie von anderen Lieferanten zukauften. Der
Wasserstand sei auch nicht dramatisch, es handle sich dabei um eine nicht ungewöhnliche
Abweichung. Das zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit. Der langjährige
Tiefstwert im Monat Oktober wurde 1959 erreicht mit 142 Kubikmetern Wasser pro
Sekunde. Noch weniger Wasser floss im Februar 1963, nur gerade 115 Kubikmeter
pro Sekunde.
(Jan Hudec/Schaffhauser Nachrichten v. 02.10.09)