Nach Unfall auf dem
Landungssteg: Wem gehört der Steg überhaupt?
Nach
Unfall am Landungssteg Frage nach den Eigentumsverhältnissen
Auf dem Landungssteg, an der
Schiffsanlegestelle des Unternehmens Giess in Überlingen, ist am Sonntag ein
Unfall passiert, eine Person wurde verletzt. Nun stellt sich die Frage: Wem gehört
die Anlage, an der Ewald Gieß sein Schiff vertäut, eigentlich? Diese Frage
warf Oswald Burger in der Gemeinderatssitzung am Montagabend auf. Er gab die
Meinung von Gieß weiter, wonach die Stadt Überlingen Eigentümer der Anlage
sei. Im Jahre 1974 sei sie errichtet worden, wofür er, Giess, eine
Benutzungsgebühr bezahle. Mittlerweile sei der Steg in einem schlechten
Zustand. Burger sprach davon, dass er zum wiederholten Male die Bitte des
Schifffahrtsunternehmers in der Ratssitzung weitergebe. „Bitte noch mal prüfen“,
sagt er nun, an die Verwaltungsspitze gewandt.
Bürgermeister Ralf Brettin blätterte gestern
in den Büchern der Stadt. „Nach der heutigen Kurzrecherche gehe ich davon
aus, dass die Stege am Landungsplatz im Eigentum der Schifffahrtsbetriebe
sind.“
Weiter teilte er dem SÜDKURIER auf Anfrage am
Mittwoch mit: „Nach dem Bau des Ufersammlers in der zweiten Hälfte der 70-er
Jahre haben die Betriebe ihre Stege erneuert. Es wurde kein Bauunterhalt durch
die Stadt geleistet und keine Pacht seitens der Betriebe gezahlt, was für die
genannte Einschätzung spricht.“ Kurzum: Giess muss nach Auffassung der
Stadtverwaltung das Problem selbst in die Hand nehmen.
Das heißt aber noch nicht, dass die Anlage
aus Sicht der Stadt tatsächlich in einem reparaturbedürftigen Zustand ist. Für
den heutigen Donnerstag kündigte Brettin einen Ortstermin an, um zu klären, ob
und was genau zu tun sei – und letztlich von wem.
Der Steg zwischen Schiff und Ufer gleicht
einer Hühnerleiter, die vor allem für Passagiere mit Gehstock ein gewisses
Hindernis darstellt. Das ist allerdings bauartbedingt. Wer mit einem Gehstock
aufs Schiff gelangen will oder auch wieder herunter, der muss schon genau
zielen, um nicht zwischen den Bohlenbrettern stecken zu bleiben. Zum Unfall am
Sonntag kam es, als ein Passagier auf dem Steg stolperte.
Über die Schwere der Verletzung ist nichts
bekannt. Ewald Giess war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
(Südkurier v. 21.04.11)