Hafenstreit:
Jetzt wird Dampf gemacht
Der
Beschluss des Lindauer Stadtrats, im Hafenstreit bis Mitte Dezember eine
Einigung zu erzielen oder andernfalls die Gerichte anzurufen, wird von
Konstanzer Seite durchaus begrüßt. Das Ultimatum sei kein Problem, heißt es,
vielmehr seien jetzt beide Seiten in der Pflicht.
Seit
über vier Jahren verhandeln Lindau und Konstanz über den Lindauer Hafen -
bislang ohne greifbares Ergebnis. Vor allem der Streit um die Eigentumsrechte -
die Konstanzer Stadtwerke hatten den Hafen Ende 2002 von der Bahn AG gekauft - führte
die Gespräche zusehends in die Sackgasse.
Jetzt
geht Lindau, wie bereits berichtet, einen anderen Weg und bringt seine
Planungsvorstellungen in die Verhandlungen ein, um auf diese Weise die
festgefahrenen Gespräche wieder in Gang zu bringen. Gleichzeitig hat der
Lindauer Stadtrat den Konstanzern aber auch eine Frist gesetzt: Bis 15. Dezember
2007 soll ein außergerichtlicher Vergleich erzielt werden, ansonsten werde die
Stadt Lindau ihr Vorkaufsrecht auf gerichtlichem Wege einklagen.
Das
Ultimatum sei "kein Problem", schließlich würden dadurch die Gespräche
beschleunigt, meint Konrad Frommer in seiner Funktion als Geschäftsführer der
Bodensee Hafengesellschaft mbH (BHG), die derzeit den Lindauer Hafen besitzt.
Die Frist nehme aber auch "beide Seiten in die Pflicht, schnell und zügig
zu arbeiten, um die Gespräche termingerecht abschließen zu können".
Die
Arbeitsgruppe mit Vertretern beider Seiten werde sich in Kürze treffen,
ebenfalls noch im Oktober werde es ein Treffen des Beirats der BHG geben, kündigt
Frommer an und bekräftigt: "Wir geben jetzt Gas."
"Der
Zeitplan ist nicht das Problem - wichtig ist, dass wir unsere
Betriebsnotwendigkeiten definieren", betont der Konstanzer Oberbürgermeister
Horst Frank (Grüne) im Gespräch mit der LZ und meint damit die Bodensee
Schiffsbetriebe (BSB). Dabei müssten auch die Fragen "Wie machen wir den
Betrieb zukunftssicher? - Ist Investitionssicherheit gegeben? - Welche
Rechtssicherheit haben wir?" geklärt werden. Die Frage nach den Chancen
auf Einigung beantwortet Frank schließlich kurz und bündig so: "Die
Hoffnung stirbt zuletzt."
(Lindauer Zeitung v. 09.10.07)