Lindauer Hafen vor dem Narrengericht

Im Streit um den Lindauer Hafen haben jetzt die Narren das Wort. Das "Stockacher Narrengericht" wird am 24. Januar in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin in einer Sondersitzung über den Fall verhandeln.

Dabei werden der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) die Konstanzer Position und Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) die Lindauer Position vertreten.

Konstanz hatte 2003 beim Kauf der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) von der Deutschen Bahn auch die Hafenanlagen in mehreren Bodenseestädten übernommen, unter anderem in Lindau. Die bayerische Bodenseestadt pocht jedoch auf ein Vorkaufsrecht und hat den Gerichtsweg beschritten, um ihre Eigentumsrechte zu sichern. Ungeachtet dessen hat Lindaus Oberbürgermeisterin Petra Seidl (parteilos) ihrem Konstanzer Amtskollegen Horst Frank (Grüne) noch eine letzte Frist bis Ende März eingeräumt, um sich außergerichtlich zu einigen (die LZ berichtete).

Die Einladung zu der Sonderverhandlung in Berlin habe der Chef der Landesvertretung, Wolfgang Reinhart, ausgesprochen, sagte der Präsident des "Narrengerichts", Wolfgang Reuther, in Stockach (Kreis Konstanz). Günther Oettinger hatte 2007 vor den Schranken des satirischen Gerichts in Stockach gestanden, das alljährlich am "Schmotzigen Dunschtig" politischer Prominenz aus Bund und Land den Prozess macht. Dieses Jahr muss sich die SPD-Vizechefin Andrea Nahles am 31. Januar vor den närrischen Richtern verantworten.

(Schwäbische Zeitung v. 11.01.08)  

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