Hafenstreit
dauert noch bis Ende Juni
Frühestens in einem Monat gibt es eine
erste Entscheidung im Hafenstreit. Das berichtete Stadtjurist Achim Frey am
Dienstag im Stadtrat. Denn bis zum 15. Juni haben Konstanz und die Bahn AG noch
Zeit, um Stellungnahmen beim Landratsamt abzugeben.
"Dann hoffen wir, dass es zu einer
Entscheidung kommt", sagte Frey mit Blick auf das schier endlose Verfahren.
Wie berichtet, hatte der Stadtrat am 22. Juli vergangenen Jahres die
Verhandlungen mit Konstanz zur Gründung einer gemeinsamen Hafengesellschaft für
gescheitert erklärt und beschlossen, das ruhende formelle Widerspruchsverfahren
beim Landratsamt offiziell zu eröffnen. Dies ist nötig, weil Konstanz
Widerspruch gegen den Bescheid der Stadt Lindau eingelegt hat, die seit sechs
Jahren ein Vorkaufsrecht geltend macht. Damals hatten die Stadtwerke Konstanz
die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) von der Bahn AG gekauft.
Frey berichtete am Dienstag, dass die
Stadtverwaltung noch im Juli 2008 die nötigen Unterlagen ans Landratsamt
gegeben habe. Im Februar habe Konstanz wider Erwarten eine Stellungnahme
abgegeben. Daraufhin hatte die Stadt bis Ende März Zeit zur Erwiderung. Die
habe Lindaus Rechtsberater Christoph Moench für einen Schriftsatz mit 44 Seiten
zuzüglich Anlagen genutzt. Daraufhin fordert das Landratsamt eine Erwiderung
von BSB und Bahn AG. Deren Frist laufe am 15. Juni aus, teilte Frey mit.
Dann aber hofft er, dass die erste Runde im
Rechtsstreit endlich ein Ende findet. Die unterlegene Partei hat dann das Recht
zur Klage vorm Verwaltungsgericht. Nicht ausgeschlossen ist auch, dass sich
beide Städte doch noch einigen, zumal der Gerichtsweg langwierig und teuer ist.
Aus taktischen Gründen aber warten Lindau und Konstanz ab, wer aus der ersten
Runde als Sieger hervorgeht. Die gemeinsame Hafengesellschaft war gescheitert,
weil die BSB nicht 150.000 Euro im Jahr dafür zahlen wollten, dass die Weiße
Flotte den Hafen sowie Verkaufsschalter und Teile der Eilguthalle nutzen darf.
(Lindauer
Zeitung v. 28.05.09)