Konstanz lenkt ein: Lindauer Hafen darf bayrisch bleiben

Ein drohender Rechtsstreit um den Lindauer Hafen ist wohl endgültig vom Tisch. Konstanz und Lindau haben sich gütlich geeinigt. Beide Seiten haben Stillschweigen über das Thema vereinbart. Konstanz soll jedoch eingelenkt und Lindau den Besitz des Hafens in Aussicht gestellt haben.

Im Lindauer Hafen soll weiterhin die bayerische und nicht die badische Flagge wehen und auch der Löwe an der Schiffseinfahrt soll ein Bayer sein. Darauf haben sich Informationen unserer Zeitung zufolge Oberbürgermeisterin Petra Meier to Bernd-Seidl und ihr Konstanzer Amtskollege Horst Frank geeinigt. Ausgangspunkt war die Weiße Flotte. Diese ist in den Händen der Bodensee Schiffsbetriebe (BSB) und damit der Konstanzer Stadtwerke. Als das städtische Tochterunternehmen 2002 die BSB von der Deutschen Bahn übernahm, war in das dicke Kaufpaket auch der Lindauer Hafen geschnürt.

Eine Staatsaffäre drohte. Lindau machte sein Vorkaufsrecht geltend, Konstanz und die Bahn legten Widerspruch ein. Die Verhandlungen waren als gescheitert erklärt worden und das Landratsamt Lindau sollte eine Entscheidung treffen. Dieser wäre aller Voraussicht nach jedoch den Gang vors Gericht gefolgt, denn der Lindauer Gemeinderat wollte es darauf ankommen lassen. Im Juli trafen sich Oberbürgermeisterin Petra Meier to Bernd-Seidl und ihr Konstanzer Kollege Horst Frank eher zufällig bei einer Veranstaltung. Am Rande kamen sie auf das zwischenstaatliche Problem Hafen zu sprechen und vereinbarten, an den Verhandlungstisch zurückkehren zu wollen. Das ist geschehen, nachdem auch Petra Meier to Bernd-Seidl dem Konstanzer Gemeinderat in geheimer Sitzung ihre Sicht der Dinge erläuterte. „Es sieht so aus, dass man eine Einigung hinbekommt“, sagte Walter Rügert, städtischer Pressesprecher in Konstanz, auf Anfrage zum jetzt wohl erzielten Verhandlungsergebnis. Mehr sagte er nicht und auch Lindau gibt sich wortkarg: Man berufe sich auf ein Stillschweigeabkommen.

Petra Meier to Bernd-Seidl hat sich laut SÜDKURIER-Informationen aber mit ihren Forderungen, die sie noch vor den Verhandlungen auch öffentlich geäußert hatte, durchgesetzt: Lindau soll Herrin über den Hafen und die Anlage werden, im Gegenzug dürfen die Bodensee Schiffsbetriebe die Stadt ansteuern oder sollen sogar für den Schiffsbetrieb notwendige Bereiche erhalten. Zu welchem Preis, ist noch unklar. Letztes Wort haben städtische und betriebliche Gremien.

Nicht mehr im Gespräch war anscheinend eine gemeinsame Hafen-Betriebsgesellschaft. Bei diesem Thema gab es zu unterschiedliche Ansichten über finanzielle Zugeständnisse. 

(Südkurier v. 15.10.09)

 

Hafenstreit: Eine Einigung ist in Sicht

Beim Streit zwischen Konstanz und Lindau um den Hafen in der bayerischen Stadt scheint eine Einigung in Sicht. Die Stadtspitzen haben sich offenbar verständigt.

Der Hafen ist in den Händen der Bodensee Schiffsbetriebe (BSB) und damit der Konstanzer Stadtwerke. Als das städtische Tochterunternehmen 2002 die BSB von der Deutschen Bahn übernahm, war in das dicke Kaufpaket auch der Lindauer Hafen geschnürt. Lindau pochte auf das Vorkaufsrecht, wogegen Konstanz und die Bahn Widerspruch einlegten. Es kam zum erbitterten, Jahre langen Streit. Ein Rechtsverfahren schien die letzte Lösung. Doch Lindaus Oberbürgermeisterin Petra Meier to Bernd-Seidl und ihr Konstanzer Amtskollege Horst Frank versuchten noch einmal, eine gütliche Einigung zu erzielen. Diese zeichnet sich nach Informationen des SÜDKURIER ab. Die Stadtspitzen haben sich offenbar darauf verständigt, dass der Hafen an Lindau geht, die Weiße Flotte der Schiffsbetriebe diesen aber ansteuern darf. Letztendlich müssen noch städtische und betriebliche Gremien dem Einigungsvorschlag zustimmen. Das soll Ende Oktober sein.

(Südkurier v. 14.10.09)

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