Mehr Platz am Hafen schaffen

Wem gehört die aufgeschüttete Fläche? Walter Klaus und Seestadt verhandeln

Das Bürgerbeteiligungsverfahren zum Hafen Bregenz ist abgeschlossen, derzeit laufen die Auswertungen der zurückgesandten Fragebögen. Rund ein Zehntel der Bögen haben die Bregenzer Bürger zurückgeschickt, hört man aus dem Rathaus.

Gespräch mit Klaus

Nach den Meinungsverschiedenheiten zwischen Seestadt- Mehrheitseigner Illwerke und Schifffahrts-Betreiber Walter Klaus um die Finanzierung des Hafenumbaus hat nun ein klärendes Gespräch stattgefunden, wie Illwerke/VKW-Vorstand Christof Germann den "VN" bestätigt: "Es besteht die Absicht, auf Basis des Bürgerbeteiligungsverfahrens, der Machbarkeitsstudie und unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Notwendigkeiten weitere Schritte für die Umgestaltung des Hafenareals zu setzen."

Schifffahrt: Rote Zahlen

"Klar, dass die Illwerke oder Kommunen anders denken als ein Privatmann. Ich muss da schon schauen, dass die Gelder, die man ausgibt, auch wieder verdient werden können", sagt Walter Klaus.
Dieses Verständnis habe erreicht werden können. "Mit der
Bodenseeschifffahrt kann man beim derzeitigen Lohn- und Ticketpreisgefüge nichts verdienen. Auch die großen Konstanzer Stadtwerke schreiben rote Zahlen - das kommt nicht von ungefähr", schildert der Touristikunternehmer: Deshalb habe er sich kritisch geäußert, erklärt Walter Klaus und fügt an: "Ich bin aber selbstverständlich bereit, die Dinge, die ich versprochen habe, einzuhalten - auch wenn es schwer fällt. Ich glaube jedoch, dass das weitere Vorankommen zwischen Illwerke und mir jetzt im Griff ist." Eine der wichtigen Fragen bei den Verhandlungen: Wer kann über jenes Land verfügen, das durch teilweise Aufschüttung des Hafenbeckens gewonnen wird? Auf dem aufgeschütteten Bereich sollen Einrichtungen für die Passagierabfertigung, Zoll und Fahrkartenverkauf entstehen. Klaus: "Ich brauche das Verständnis der Bevölkerung, dass die neu gewonnenen Grundstücke mir zur Verfügung gestellt werden - für den Bau von Schalterhäuschen." Er hoffe, so der 74-jährige Unternehmer, dass er sich in diesem Punkt durchsetzen
könne.

Die Ergebnisse der Bürgerbefragung werde am 23. Oktober um 18 Uhr im Bregenzer Gösserbräu präsentiert. Bürgermeister Markus Linhart ortet "große Zustimmung dem Grundsatz nach". Vielfach sei aber falsch verstanden worden, dass es sich noch um kein fertiges Projekt handle: "Meine Hoffnung ist, dass wir sehr schnell weiterkommen."

(Gerold Riedmann/Vorarlberger Nachrichten v. 17.10.07)

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