Über eine schwankende Planke hat er das MS
Österreich geentert, das seit fast zwei Jahren in der Fußacher Werft
liegt. Der Werftleiter steigt zu den Schiffsdieseln hinab, die noch fahrbereit wären.
Er weiß von der desolaten Elektrik und will zu den Sanierungskosten lieber
nichts sagen. Auch Jakob Netzer spricht seitens des Dreiviertel-Eigentümers
Vorarlberger Illwerke nur kryptisch von einem „größeren Vorhaben“.
Klar ist lediglich: „Das Motorschiff Österreich
soll wieder Kursschiff werden.“ Dafür müssen zumindest Schiffsrumpf und
Elektrik saniert werden. Korrosionsschäden und Scheuerstellen an der Außenhaut
hat Ing. Manfred Gehrer von der Landesregierung in einem Gutachten beschrieben.
„Machbar“ sei eine Sanierung. Aber die „Österreich“ ist ein genietetes
Schiff. „Da fallen Schweißarbeiten schwieriger aus.“ Einen Blechaustausch
der Außenhaut habe man schon am MS
Vorarlberg im großen Stil bewerkstelligt. Entscheidend wird sein, ob man
sich für eine echte Sanierung oder kosmetische Maßnahmen entscheidet.
„Schminken“ nennt das der Werftleiter. In ein paar Wochen soll die
Entscheidung fallen.
Indienststellung: 29.7.1928
Erbauer: Schiffswerft Korneuburg
Länge: 54,40 m
Breite: 9,80 m
Tonnage: 366 t
Tiefgang: 1,75 m
Maschinenleistung: 2 x 300 PS
Geschwindigkeit: 29,0 km/h
Tragkraft: 600 Personen
(Thomas Matt/Vorarlberger Nachrichten v. 10.05.11)