Regen verlockt kaum zu Schifffahrt am Bodensee

"Nicht gut" - so lautete der Kommentar von Vorarlberg Lines- Pressesprecher Alexandro Rupp zum Monat Juli.  

Während der Juni bessere Zahlen brachte als im Vorjahr, habe es im Juli eindeutig zu viel geregnet, um die Passagiere zu Schifffahrten auf dem Bodensee zu verlocken. Das Ziel von heuer 650.000 Passagieren zu erreichen, wollte Rupp noch nicht abschreiben, "aber es wird sicher knapp". Er setze auf einen trockenen August und den ebenfalls wichtigen September.

Pfänderbahn zufrieden

"Die Leute kommen trotzdem, es ist viel los", so dagegen die Auskunft bei der Pfänderbahn Bregenz. Der 1.064 Meter hohe Bregenzer Hausberg zählt im Sommer wegen der tollen Aussicht zu den beliebtesten Zielen Vorarlbergs. Vor allem Touristen ließen sich vom kühlen Wetter nicht von einem Besuch abhalten. Besseres Wetter im August wäre dennoch erwünscht.

"In Summe bisher zufriedenstellend" verläuft die Saison laut Illwerke Tourismus für den Montafoner Bewegungsberg Golm mit dem Waldseilpark und der Sommerrodelbahn "Alpine Coaster". Der Juli sei nach einem guten Juni "wetterbedingt durchwachsen", so Marketing- Verantwortliche Monika Vonier. Die Attraktionen am Golm seien aber gerade dann bei Gästen gefragt, wenn das Wetter zu labil oder zu regnerisch sei für Bergtouren. Tue sich während eines durchwegs nassen Tages auch nur ein kurzes Regenloch auf, "herrscht hier in kürzester Zeit reger Betrieb". Besonders Urlauber mit Kindern suchten an solchen Tagen nach Abwechslung.

Silvretta- Hochalpenstraße gut besucht

Die bei Motorradfahrern und Ausflüglern beliebte Silvretta- Hochalpenstraße zur Bielerhöhe hatte laut Vonier heuer im Juni wegen der durch die Feiertage langen Wochenenden mehr Besucher als sonst zu verzeichnen. Die Wintersperre der im Eigentum der Illwerke stehenden, mautpflichtigen Strecke endet meist erst Ende Mai. Der gute Startmonat werde den schlechteren Juli aber wohl nicht ganz ausgleichen können, man hoffe darum auf einen warmen August, erklärte Vonier.

Nach dem "erfreulichen Sommerstart im Mai und Juni" werden die schlechten Witterungsbedingungen im Juli die Zwischenbilanz im Tiroler Sommertourismus "voraussichtlich etwas eintrüben", meinte die Tirol Werbung auf APA- Anfrage. Grund dafür seien die touristische Wetterfühligkeit und die immer spontanere Mobilität der Gäste. Kurzfristige Buchungen seien da und dort ausgeblieben. "Bei weitem weniger Frequenz" als bei Schönwetter verzeichneten auch die Nordkettenbahnen auf die auf 1.900 Meter Seehöhe gelegene Seegrube und das auf 2.300 Meter gelegene Hafelekar. Vom Schlechtwetter profitiert habe dafür laut Innsbrucker Tourismusverband die Landeshauptstadt. Die Touristen würden bei Regen aus den Tälern nach Innsbruck kommen.

(Vorarlberger Nachrichten v. 29.07.11)

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