Änderungen bei KatCard

Den inzwischen über 120 KatCard-Besitzern steht eine Änderung ins Haus: Ab 15.4. wird es vorläufig keine Online-Buchungen mehr geben. KatCard-Besitzer müssen dann vor jeder Fahrt ihren ermäßigten Fahrschein lösen. Der Grund: Durch den Ausfall des Lieferanten GEMAPPS endet das Pilotprojekt vorzeitig. Der Rabatt von rund einem Drittel – KatCard-Besitzer zahlen nur 6,30 Euro statt regulär 9,50 Euro für eine Fahrt – bleibt unverändert erhalten.

Bisher wurden alle Fahrten mit der KatCard elektronisch registriert und monatlich vom jeweiligen Bankkonto abgebucht. Dieses System hat das Unternehmen GEMAPPS im Rahmen eines T-City-Projektes aufgebaut und gepflegt. Die Reederei ist kurzfristig darüber informiert worden, dass der externe Dienstleister den technischen Betrieb einstellt. „Aber für uns stand außer Frage, dass wir dennoch unser Tarifangebot KatCard beibehalten werden“, so Reederei-Geschäftsführer Manfred Foss Schließlich werde es sehr gut angenommen. „Davon zeugen 400 Fahrten mit KatCard allein im März.“

Aufgrund des Termindrucks hat sich die Reederei um eine schnelle Ersatzlösung bemüht. Danach müssen Kunden künftig vor jeder Fahrt einen Fahrausweis lösen. Die neuen KatCard-Fahrscheine gibt es am Automaten und in den Geschäftsstellen. Dort kann man bar oder mit EC-Karte, an Automaten auch mit Geldkarte bezahlen.

Mit dem Fahrkartenkauf funktioniert die KatCard nun im Prinzip wie die BahnCard der Deutschen Bahn: KatCard-Besitzer kaufen die günstigen Tickets und zeigen sie beim Einstieg gemeinsam mit der KatCard vor. Das neue System gelte vorläufig, so Foss. Zunächst einmal sei wichtig, die Beeinträchtigungen für KatCard-Besitzer so gering wie möglich zu halten. Das sei mit dem neuen, vereinfachten System auch möglich. Und, so Foss: „Wir wissen von Kunden, denen die direkte Bezahlung ohnehin lieber ist als ein Bankeinzug. Und wir sind sicher, dass Gelegenheitsfahrgäste auch künftig die KatCard nutzen werden – nicht zuletzt auf Grund des hohen Rabatts.“.

Die vergünstigten KatCard-Fahrscheine gibt es an den Fahrkartenautomaten und in den Geschäftsstellen. Anträge für die KatCard hier im Internet (www.der-katamaran.de) oder in den Geschäftsstellen. Infos auch unter der Telefonnummer 07531 3639320.

(Katamaran-Reederei Bodensee v. 07.04.09)

 

T-Systems versenkt die Handy-KatCard

Die Bezahlung der Katamaran-Tickets via Handy ist in der T-City Geschichte. Aufgrund der geplanten Auflösung einer Hamburger Tochterfirma der T-Systems wird das T-City-Projekt KatCard beendet. Die KatCard allerdings, so die Reederei, wird es weiter geben, sie habe sich bewährt.

Das T-City Projekt "KatCard" startet im November 2007 mit großem Bahnhof, Handys werden verlost, werden gewonnen und mit 180 Nutzern sind die Erwartungen der Katamaran-Reederei mehr als erfüllt. Am Samstag dann flattert den Kunden der KatCard ein Brief auf den Tisch, in dem das "Aus" der KatCard, die mit dem Handy bezahlt werden kann, angekündigt wird.

Die Reederei schreibt von einer kurzfristigen Einstellung des Abrechnungs- und Buchungssystems und von der vorläufigen Beendigung der KatCard-Dienste via Handy. Als Plastikkarte ist die KatCard jedoch weiterhin aktiv, und dient den Kunden der Katamarane als Vergünstigung ihrer Tickets. Und die Handys, die die Pilotprojekt-Teilnehmer vor anderthalb Jahren dafür bekamen, dürfen sie behalten.

Was bleibt, ist ein großes Fragezeichen. Auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es bei der Telekom und bei T-City, dass man an einer Pressemitteilung in dieser Sache arbeite und nichts näheres dazu bekannt sei. Da nicht nur die KatCard über Mobilfunk zu den E-Ticketing-Systemen deutscher Verkehrsbetriebe gehört, sondern auch der Stadtverkehr in Karlsruhe und der Verkehrsverband Rhein-Main damit arbeiten, wird schnell bekannt, dass die in Hamburg beheimatete Service-Firma, die als T-Systems-Tochter die Abrechnungen und Buchungen vorgenommen hat, ihrem Ende zugeht. "Das Unternehmen wird planmäßig in Konkurs geführt", heißt es aus den bekannt "gut unterrichteten Kreisen". Eine Nachfrage bei T-Systems beleuchtet das Thema nur bedingt.

"Das Geschäftsmodell hat sich auf dem Markt nicht so durchgesetzt, wie wir uns das gedacht haben", sagt T-Systems-Sprecherin Martina Weidmann in Bonn. Der Markt rechtfertige damit keinen eigenen Betrieb auf der technischen Seite. Soll heißen, dass es der T-Systems zuteuer ist, eine eigene Firma alleine mit der Abrechnung der E-Ticketing-Dienste zu halten und man mutmaßlich künftig andere Wege gehen will. Einen Abschied des digitalen und mobilfunkgestützten Bezahlsystems für den öffentlichen Personennahverkehr solle es auf keinen Fall geben und - so Thilo Mosch - auch in Friedrichshafen soll das Thema "E-Ticketing" weiter eine Option für mögliche T-City-Projekte bleiben. Nur eben bei der KatCard nicht.

KatCard hat sich bewährt

Dass die KatCard damit für das "Aus" ihrer Mobilfunk-Variante nicht verantwortlich ist, zeigt auch die Aussage von Manfred Voss, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei. Er habe das Projekt bis zum Laufzeitende am 31. Dezember dieses Jahr weiterführen wollen und er sehe keinerlei Gründe, von einer Nichtakzeptanz der KatCard zu sprechen. "Wir generieren immer wieder Neukunden mit dieser Karte", sagt er und bezeichnet die "strategische Entscheidung der T-Systems" alleine als Grund für die Beendigung des T-City-Projektes. "Wir werden die KatCard fortsetzen, wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden", so Voss.

Auch ist T-City für das Ende dieses Projektes nicht verantwortlich, weil die Abwicklung der Hamburger Firma weder mit T-City noch mit der Katamaran-Reederei zu tun hat. Betroffen davon sind auch andere Verkehrsbetriebe, die ihre Kunden bis dato allerdings noch nicht informiert haben.

Ungeklärt ist bis jetzt, ob die Servicedienstleistungen des Hamburger Unternehmens unabhängig von der T-Systems in eigener Regie weitergeführt werden können.

(Schwäbische Zeitung v. 07.04.09)

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