Ganzer Kat zum halben Preis - Halbpreis-Aktion ab 10. Januar
Halbpreis für alle – mit einer spektakulären Preisaktion will die Katamaran-Reederei mehr Menschen auf die Schiffe bringen: Vom 10. Januar bis Ende Februar gibt es die Hin- und Rückfahrt zum halben Preis.(Katamaran-Reederei Bodensee v. 29.12.10)
Sonderpreis
soll Passagiere bringen
Mit
einem weiteren Sondertarif wollen die Verantwortlichen der Katamaran-Reederei
weitere Passagiere auf die Schiffe bringen, die im Linienverkehr Friedrichshafen
und Konstanz verbinden. Damit wird der Forderung der Gemeinderäte der beiden Städte
gefolgt, den Kat noch attraktiver zu machen und weniger Verluste einzufahren.
Von Montag, 10. Januar, bis Ende Februar
kosten Hin- und Rückfahrt mit dem Kat nur 9,50 Euro. Im regulären Betrieb ist
diese Summe für eine einfache Fahrt zu zahlen. Zielgruppe dieser Sonder-Aktion
sind die Bürger der Region, wie Reederei-Geschäftsführer Manfred Foss vor der
Presse erläuterte. Außerdem sollen damit die Passagierzahlen für Monate mit
schwacher Auslastung gesteigert werden.
Während in der Winterzeit vor allem
Einheimische den Kat nutzen, sind es in den Sommermonaten hauptsächlich
Touristen, die die Katamarane nutzen. Für Foss ist klar, dass die
Schiffsverbindung auch für den Tourismus am Bodensee wichtig ist. In diesem
Feld konnte die Kat-Reederei offensichtlich gut punkten. Im Vergleich zu 2009
konnte die Zahl der Passagiere, die mit dem Kat fuhren, von 313 000 und damit um
rund zwei Prozent auf 320 000 gesteigert werden, während die großen
Schiffsbetreiber rund um den See Rückgänge verbuchen mussten.
Wie Foss erläuterte, seien aus
betriebswirtschaftlicher Sicht Sonderpreise kritisch zu betrachten. Denn ein
Mehr an Passagieren bedeute nicht automatisch, dass dadurch auch die Verluste
wesentlich schrumpfen würden. Dagegen könnte das Ergebnis deutlich verbessert
werden, wenn die aktuelle wasserrechtliche Genehmigung, die zum 31. Dezember
2011 endet, zu Gunsten des Betriebs der Katamarane verändert würde. Wenn die
Schiffe im Konstanzer Trichter und vor Friedrichshafen etwas schneller fahren könnten,
dann müssten sie auf dem Abschnitt dazwischen nicht so viel Gas geben –
dadurch könnten die Treibstoff-Kosten jährlich um 100 000 Euro gesenkt werden,
wie Jörg Handreke von der Katamaran-Reederei erläuterte.
Neben dieser Planung
wird auch überlegt, den Katamaran-Betrieb auf die Bodensee-Schiffsbetriebe zu
übertragen, um Kosten zu sparen. Nach den Beschlüssen der Gemeinderäte von
Friedrichshafen und Konstanz soll den Gremien bis zum zweiten Quartal 2011 ein
Konzept mit Einsparvorschlägen für die Katamaran-Verbindung vorgelegt werden.
(Südkurier v. 30.12.10)
Hin- und Rückfahrt
gibt’s im Januar und Februar zum halben Preis
Mit einem – aus seiner Sicht – Vorurteil möchte
Foss gerne aufräumen: Dass der Katamaran ein reines Luxusverkehrsmittel sei.
Natürlich lebe der Kat von der Zielgruppe Tourismus, doch was die gesetzlichen
Vorgaben angeht, erfülle der Katamaran alle Merkmale des ÖPNV: Beförderung
von Personen im Linienverkehr, Reiseweite unter 50 Kilometern, Reisezeit unter
eine Stunde. 19 Euro für Hin- und Rückfahrt, gibt Foss zu, sei zwar in der Tat
viel Geld, im internationalen Vergleich aber nicht herausragend. „Für einen
Schweizer ist dieser Preis nichts Utopisches“, sagt Foss. Allen, die die
Zuverlässigkeit des Verkehrsmittels Katamaran bemängeln, entgegnet Foss, dass
die Verfügbarkeitsquote in den vergangenen Jahren bei 99 Prozent gelegen habe.
Außerdem würden Passagiere über den Kat-Ticker rechtzeitig über Ausfälle
informiert – im Gegensatz zu Bahnkunden.
Mehr Fahrgäste
Mit der Fahrgastentwicklung in diesem Jahr
zeigt man sich bei der Katamaran-Reederei sehr zufrieden. 320000 (einfache)
Fahrten bedeuten eine Steigerung von zwei Prozent (2009: 313000). „Das ist
ganz respektabel“, findet Foss, vor allem wenn man bedenke, dass die anderen
Schifffahrtsunternehmen am Bodensee deutliche Rückgänge zu verzeichnen hatten.
Eines ist für Manfred Foss klar:
Kostendeckend oder gar in die Gewinnzone wird der Katamaran nie fahren. Das
liege hauptsächlich an Preissteigerungen, die man bei der Konzeption des
Projektes vor zehn Jahren nicht bedacht hatte. Damals sei beispielsweise von
einem Treibstoffpreis von 48 Pfennig pro Liter ausgegangen worden – „2008
haben wir 72 Cent bezahlt“, erklärt Foss. Aus kalkulierten 300000 Euro
Spritkosten pro Jahr seien inzwischen 800000 geworden. Dazu kommen die Kosten
durch den ursprünglich nicht vorgesehenen, aber 2007 angeschafften, dringend
benötigten dritten Katamaran, der als Reserve beziehungsweise Charterschiff
dient und das Budget mit 300 000 Euro belastet. „Die Erlöse sind in den
vergangenen Jahren höher gewesen als geplant – die Kosten leider auch“,
fasst es TWF-Sprecher Sebastian Dix zusammen.
Die Katamaran-Reederei ist zuversichtlich,
dass sie an der Kostenschraube noch etwas drehen kann. Eine Ausdünnung des
Angebots oder gar die Aufgabe des Stundentakts komme aber auf keinen Fall in
Frage, betont Manfred Foss. Ein großes Sparpotenzial sieht er in angestrebten
wasserrechtlichen Genehmigungen. Er wünscht sich beispielsweise, dass der
Katamaran im Konstanzer Trichter schneller fahren darf, damit der Kapitän auf
der Volllaststrecke auf offenem See etwas Gas wegnehmen kann – die Fahrzeit
bliebe gleich, der Spritverbrauch ginge deutlich zurück.
(Gunnar M. Flotow/Schwäbische Zeitung v. 30.12.10)