Lädine: Neuer Betreiber setzt die Segel

"Die Lädine ist eine Perle", sagt Josef Hanschur. Er übernimmt künftig den Betrieb des historischen Lastenseglers. Durch einen Hubsteg für 28.000 Euro soll das Ein- und Aussteigen am Landesteg für Besatzung und Gäste bald ungefährlicher werden. Beides wurde am Montag im Gemeinderat bekannt.

Da 2007 der vierjährige Vertrag mit dem bisherigen Betreiber Michael Trefs ausgelaufen war, stellte Markus Weber, Vorsitzender des Lädinenvereins, dem Gemeinderat jetzt die neuen Pächter vor: Josef und Monika Hanschur aus Meckenbeuren werden das Schiff künftig betreiben. Josef Hanschur gehöre seit Jahren zu den aktivsten Schiffsführern und habe Erfahrung mit verschiedenen Fahrgastschiffen am Bodensee. Die übrige Mannschaft der Lädine soll die gleiche bleiben.

Im vergangenen Jahr wurden mit der Lädine laut Weber 349 Fahrten unternommen: 212 Rundfahrten, 60 Charterfahrten, 72 Sonder-, Arbeits- und Ausbildungsfahrten sowie fünf Exkursionen ins Eriskircher Ried. Insgesamt wurden 2007 auf der Lädine 6215 Fahrgäste befördert, 4316 davon bei Rundfahrten - im Durchschnitt waren also 20 Fahrgäste bei den Rundfahrten dabei und 30 Gäste pro Charterfahrt. Weil die Arbeitsanweisung an die Schiffsführer lautet, möglichst häufig zu segeln, lief die Maschine weniger, genau 270 Betriebsstunden. Fahrten ab Meersburg wurden mangels Nachfrage gestrichen, die Häfen Überlingen und Langenargen nur in der Hauptsaison bedient. "Insgesamt wurden dadurch viele Leerfahrten eingespart", sagte Weber. Durch die Teilnahme an und Veranstaltung von Festen im Dorf konnten 2000 Euro erwirtschaftet werden. Jetzt im Winter werden an der Lädine die Ölanstriche erneuert. Im Frühling wird der Decksbelag ausgebessert und ein neues Messingschild mit der Aufschrift "St. Jodok Immenstaad" angebracht. Zum Saisonbeginn soll das schon lange bestellte Segel geliefert werden. Die nächste Landrevision wird erst 2010 sein.

Zugang soll sicherer werden

Ein lang gehegter Wunsch der Besatzung soll in dieser Saison in Erfüllung gehen: Für 28 000 Euro wird die Gemeinde einen knapp zwei Meter langen Hubsteg als Zugang vom Landesteg zur Lädine auf der östlichen Seite des Landestegs errichten. Die Gäste, aber vor allem auch die Besatzung, kann so bald ungefährdet auf das Schiff gelangen. Den Bau übernimmt die Gemeinde, die Verkehrssicherungspflicht muss der Verein übernehmen. Der Gemeinderat gab am Montag seine Zustimmung. Hanschur stellte in Aussicht, dass man bereits über die Ostertage mit der Lädine fahren könne, offizieller Saisonbeginn sei aber am 1. Mai.

(Schwäbische Zeitung v. 20.02.08)

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