Früher Saisonstart

So früh starteten der Lädinenverein Immenstaad noch nie in die Saison: Wenn es das Wetter am heutigen Montag zulässt, sticht die Lädine zur ersten Charterfahrt des Jahres in den See. 

Flexibel und rührig ist der Lädinenverein Immenstaad unter Leitung seines ersten Vorsitzenden Markus Weber: Die Lädine startet mit viel Schwung in das zehnte Betriebsjahr und diesen Elan bringt sie aus dem vergangenen Jahr mit. Die 30 Anwesenden der Hauptversammlung vernahmen aus den Berichten, dass der Nachbau des historischen Lastenseglers jetzt den Wind gefunden hat, mit dem die Lädine am besten segeln kann: Historisch geprägte Ereignisse rund um den Bodensee sind genau die Feste, bei denen die Lädine auf Interesse stößt und viele Fahrgäste aufnimmt: Arbon Klassik, Hafenfest Uhldingen oder Mittelalterspektakel in Meersburg gehörten im vergangenen Jahr ebenso dazu wie die Seebrücke "Schweizer Kinder". 

349 Fahrten verzeichnet das Logbuch der Lädine für 2007, davon waren 212 Rundfahrten, 60 Charterfahrten, 72 Arbeits- oder Ausbildungsfahrten sowie fünf Exkursionen im Eriskircher Ried. Insgesamt wurden 6215 Fahrgäste befördert, davon 4316 bei Rundfahrten: "Das ergibt einen Durchschnitt von 20 Fahrgästen pro Rundfahrt. Das ist noch ausbaufähig", erklärte Markus Weber. Momentan dürfen sich 50 Menschen pro Fahrt auf der Lädine befinden, der neue Pächter, Josef Hanschur, strebt eine Genehmigung für 60 Personen an. 

Den niedrigsten Wert seit Indienststellung der Lädine konnte Markus Weber bei den Maschinen-Betriebsstunden verkünden: Die lagen bei 270 und waren so niedrig wie noch nie: "Wir segeln so oft es geht", ist die Devise, die sehr zur Freude der Fahrgäste umgesetzt wurde. 

Auch der Kassenbericht von Ottmar Fischer freute die Versammlung: Durch das Engagement und vom Wetter begünstigt, lagen die Einnahmen 200 Prozent über dem Plan (2000 Euro) - so konnte der Verein, seine Ausgaben zu bestreiten und seine Schulden weiter abzubauen (27300 Euro). 

"Die Lädine ist ein wichtiges Aushängeschild für Immenstaad" gratulierte Bürgermeister Jürgen Beisswenger und für den für 2008 in Aussicht gestellten beweglichen Steg zum Be- und Entladen der Lädine nimmt die Gemeinde 28000 Euro in die Hand, sowie das Wasserrechtsverfahren abgeschlossen ist. 

Nach vielen positiven Berichten stand der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft nichts im Wege: Ruth Dierenbach kandidierte nach 20 Vorstands-Jahren nicht mehr. Die Versammlung wählte Markus Weber (1. Vorsitzender), Carola Vonbach (2. Vorsitzende), Ottmar Fischer (Kassierer) und Monique Brunel-Schneider (Schriftführerin).

Ruth Dierenbach und Elisabeth Hiß wurden von der Versammlung einstimmig zu Ehrenmitgliedern gewählt - beide sind Frauen der ersten Stunde und haben den Traum von der Lädine mitverwirklicht. 

Lädinenverein

Der Lädinenverein wurde 1988 mit dem Ziel ein Lastsegelschiff nachzubauen gegründet, das dann am 9. Mai 1999 auf den Namen "St. Jodok" getauft wurde. Es transportierte seither zwischen 6000 und 7000 Fahrgäste jährlich auf dem Bodensee. Die 157 Mitglieder sind Eigentümer des Bootes. Es ist an Josef Hanschur verpachtet. Vorsitzender des Vereins ist Markus Weber, Kontakt: info@laedine.de

(Südkurier v. 10.03.08)

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