Vor
zehn Jahren musste man den Begriff "Lädine" noch erklären - heute
ist der historische Lastensegler des Lädinenvereins rund um den See bekannt.
Anfang Mai gibt es zum zehnten Geburtstag und zur Einweihung der neuen Anlegebrücke
ein Fest mit Stak-Regatta.
Lädine
kommt aus dem alemannischen, bedeutet Lastschiff, und bezeichnet einen für den
Bodensee typischen Schiffstyp. Vom 15. bis ins 20. Jahrhundert beförderten Lädinen
Güter über den See, vor allem Salz, aber auch Getreide, Baumaterialien oder
Textilien. Die nachgebaute Lädine befördert Passagiere - bei regelmäßig
angebotenen öffentlichen Rundfahrten oder auch mit Charterfahrten. Im
vergangenen Jahr feierte der Lädinenverein mit Freunden und Weggefährten das
20-jährige Bestehen des Vereins im Bürgersaal. Dieses Jahr wird der zehnte
Geburtstag der Lädine gefeiert: am 9. und 10. Mai mit einem Fest am Landesteg.
Dafür können sich noch Mannschaften anmelden für die Stak-Regatta auf der Lädine.
Bei
der Jahreshauptversammlung des Lädinenvereins berichtete Vorsitzender Markus
Weber über die Aktivitäten des vergangenen Vereinsjahres, Pächterehepaar
Josef und Monika Hanschur über die vergangene - ihre erste - Saison. Etwa 7.500
Passagiere wurden 2008 befördert, also etwa gleich viele wie in den Jahren
zuvor. Ein Drittel der Arbeitsstunden entfällt auf die Charterfahrten,
gleichzeitig erwirtschaften diese die Hälfte des Umsatzes. Kassier Otmar
Fischer verkündete, dass nach einer Sondertilgung der Kredit für den Bau
inzwischen unter 10.000 Euro gesunken sei.
Gute
Erfahrungen mit Jugendamt
Gute
Erfahrungen macht der Verein seit zwei Jahren in der Zusammenarbeit mit dem
Jugendamt: straffällige Jugendliche können Sozialstunden durch Arbeiten an der
Lädine ableisten. Besonders glücklich ist der Lädinenverein über die Zusage
der Gemeinde für einen eigenen Zugangssteg - quasi zum Geburtstag. Darüber
wurde bereits seit Jahren verhandelt. Im vergangenen Herbst gab der Gemeinderat
seine Zustimmung. Zu Saisonbeginn soll die neue Anlegebrücke am Landesteg in
Funktion gehen. Damit entfällt das zeitaufwendige und gefährliche Übersetzen
der Mannschaft mittels Beiboot. An der Lädine selbst müssen auch noch
Anpassungen vorgenommen werden.
Bürgermeister
Jürgen Beisswenger bedankte sich bei dem engagierten Verein und sicherte
weiterhin die Unterstützung der Gemeinde zu. Für das Fest im Mai meldete
Beisswenger für die Stak-Regatta auch eine Mannschaft der Gemeinde an.
Lädinen
wurden bei Flaute gerudert oder am Ufer entlang gestakt. Für den Wettbewerb am
9. Mai werden jetzt Mannschaften zu acht Personen gesucht, die die 70 Meter
lange Strecke stakend oder rudernd zurücklegen. Es wird die schnellste, jüngste,
schönste und innovativste Mannschaft bei der Siegerehrung ausgezeichnet.
(Schwäbische
Zeitung v. 25.03.09)