Seit zehn Jahren ein Blickfang auf dem See

Am 9. Mai 1999 wurde in Immenstaad der erste und bis heute einzige Nachbau einer historischen Lädine auf den Namen „St. Jodok“ getauft und in Betrieb genommen. Seitdem hielt die Gemeinde Immenstaad ihre schützende Hand über das Schiff und erfüllt dem Lädinenverein pünktlich zum zehnten Geburtstag nun einen lang gehegten Wunsch: eine neue Anlegebrücke direkt an Immenstaads Landesteg. „Damit entfällt das zeitaufwändige und gefährliche Übersetzen der Mannschaft mittels Beiboot“, freut sich der Vorsitzende des Lädinenvereins, Markus Weber.

Dieses Geschenk der Gemeinde und die Indienststellung der „St. Jodok“ vor zehn Jahren feiert der Lädinenverein am 9. Mai ab 11 Uhr am Landesteg, der dafür besonders aufgerüstet wird. Hier werden Steaks, Felchen, Kuchen und Getränke angeboten. Und natürlich gibt es Rundfahrten mit der Lädine auf dem See.

An Land gibt es neben einem Souvenirstand auch Attraktionen für Kinder: Sie können beim Wurfspiel „Hebe den Schatz der Lädine“ Edelsteine gewinnen oder auf der kleinen Spielplatz-Lädine, die mit Originalausrüstung bestückt wird, spielen und lernen. Ein ausgebildeter Kapitän erklärt den Kindern den Gebrauch von Kompass, Signalhorn, Seekarte und Navigationsbesteck und die Kinder können selbst eine Kreuzpeilung vornehmen. Wer Lust hat, kann lernen, wie man echte Seemannsknoten macht.

Aber nicht nur die Kinder können und sollen aktiv werden. Dank mehrerer großzügiger Spender (HGV Immenstaad und Initiatoren der Musiknacht) konnte der Lädinenverein Stak-Stangen und Riemen (Ruder) anschaffen, die bei der ersten Immenstaader Stak-Regatta auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Das ist nicht so weit hergeholt: „Lädinen wurden bei Flaute gerudert oder am Ufer entlang gestakt“, weiß Markus Weber.

Die „St. Jodok“ musste zehn Jahre mangels Stakstangen mit einem gänzlich unhistorischen Motor fehlenden Wind kompensieren. Nun will der Verein aber beweisen, dass es auch anders geht. Dies geschieht beim Landestegfest erstmals im Rahmen einer Regatta. Die Strecke vom alten zum neuen Anlegeplatz gilt es mittels Muskelkraft zu überwinden. Dafür werden Mannschaften mit acht Mitgliedern gesucht, die die 70 Meter lange Strecke stakend oder rudernd zurücklegen. Es wird das schnellste, jüngste, schönste und innovativste Team bei der Siegerehrung ausgezeichnet.

Nach der Regatta folgt das große Finale: Als letzter und feierlicher Höhepunkt und Abschluss des Geburtstagsfestes ist ein feierliches Versenken des nun nicht mehr benötigten Dingis vorgesehen, mit dem die Mannschaft bisher auf Schiff kam.

Für die Stak-Regatta kann sich jede Mannschaft vor Ort anmelden oder im Vorfeld unter Tel. 0 75 41/5 25 85. Vorangemeldete Gruppen haben die Möglichkeit, sich vorab mit dem Gerät und der Regattastrecke vertraut zu machen. Die Regatta beginnt um 16 Uhr und wird bis gegen 18 Uhr andauern. Informationen im Internet: http://www.laedine-st-jodok.de

(Südkurier v. 05.05.09)

 

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