„Ahoi, ihr Landratten.“ Mit diesem
Ruf meldeten sich 46 Kinder, die teilweise als Piraten verkleidet waren, am
Landungsplatz zurück, nachdem sie mit dem geschichtsträchtigen Schiff „Lädine“
die Gewässer des Bodensees erkundet hatten. Das Abenteuer der kleinen Seefahrer
dauerte rund zwei Stunden, und trotz der Hitze war die Laune bei den Piraten
bestens.
Während die Kinder den See unsicher machten,
wurden ihnen Piratengeschichten erzählt und es wurde gespielt. Ein Höhepunkt
war, als die Kinder mal das Ruder in die Hand nehmen durften. Auf ihrer Fahrt
zum Teufelstisch, eine Felsnadel auf der anderen Seeseite bei Wallhausen, fehlte
es an fast nichts, außer dem Wind. „Das war jedoch nicht so tragisch, denn
das Schiff ist dann einfach mit dem Motor gefahren“, wie Sven Widmann
berichtet.
Die „Lädine“ ist eine Nachbildung eines
Lastsegelschiffes des gleichnamigen Typs. Dieser Typ wurde zusammen mit dem
kleineren Boot „Segmer“ seit dem 15. Jahrhundert viel auf dem Bodensee
eingesetzt. Erst durch die Dampfschifffahrt Anfang des 20. Jahrhunderts wurden
„Lädinen“ und „Segmer“ langsam verdrängt. Der Name stammt von dem
alemannischen Wort „Lädi“ ab, was „Ladung, Last“ bedeutet.
Charakteristisch für das Boot ist sein einziger Mast und sein flacher Boden.
Die ganze Aktion war organisiert vom städtischen Jugendreferat als Teil des
Sommerpgrogramms, welches noch bis zum 11. September gehen wird. Die Beschäftigungsangebote
für Kinder sind sehr vielfältig und reichen von sportlichen Aktivitäten wie
dem Basketballschnupperkurs über nützliche Kurse wie dem Muffin-Backen bis hin
zu geschichtlich bildenden Aktivitäten, etwa „Überlingen im Mittelalter“.
(Südkurier v.
26.08.09)