Leinen los:
Die Lädine segelt wieder
Segelschiff
ist komplett überholt und sticht ab Karfreitag wieder jedes Wochenende in See
Die Lädine-Saison beginnt am Karfreitag wieder: Über Ostern kann man jeden Tag
mit dem Holzsegler auf den Bodensee schippern. Bis zum 13. Mai fährt die Lädine
regelmäßig jedes Wochenende. In der Hochsaison findet jeden Sonntag ab 10.30
Uhr eine eineinhalbstündige Rundfahrt ab dem Landungssteg in Immenstaad statt.
Auf Vorbestellung kann ein Weißwurstfrühstück dazu gebucht werden. Die
Reiseroute ist abhängig von der Windrichtung, wenn möglich wird das Segel bei
jeder Fahrt gesetzt. Vor der Abfahrt wird ein rechtzeitiges Einfinden am
Ablegeplatz sowie die Anmeldung von Gruppen (ab zehn Personen) empfohlen. Die
Fahrkarten erhalten die Teilnehmer auf dem Schiff. „Die Lädine wurde letzten
Winter komplett überholt und erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz“, erzählt
ein Mitarbeiter der Bodensee Erlebnis-Schifffahrt GmbH. Zudem wurde die
Passagierzahl von 50 auf 60 Personen erhöht. Die Lädine wurde 1988 gegründet,
mit dem Ziel, einen „Segmer“ zu bauen – mit diesem Begriff konnte jedoch
niemand mehr etwas anfangen. Aus diesem Grund entschloss man sich, das geplante
17 Meter lange Schiff „Lädine“ zu nennen. Getauft wurde das Schiff am 8.
Mai 1999 im Rahmen eines Dorffestes auf den Namen des Immenstaader Dorfpatrons
„St. Jodok“. Bis vor dreißig Jahren wusste am Bodensee kaum einer von der
Existenz der Lastsegelschiffe, die seit dem 15. Jahrhundert den See in großer
Zahl befuhren. Die größeren nannte man „Lädinen“, die kleineren „Segmer“.
Diese Schiffe transportierten Salz von Ost nach West, Bausteine aus dem südlichen
Rorschach zu den nördlichen Uferorten und landwirtschaftliche Produkte zu den Märkten
der Städte und Lagerhäuser von Handelsherren und Klöstern. Im Wort „Lädine“
steckt das alemannische „Lädi“, was für Ladung und Last steht. „Segmer“
ist das griechische und römische Fachwort für Tragtierlast, die nach Überqueren
des Bernardinopasses auf diese Schiffe im Ostteil des Bodensees umgeladen wurde.
„Die Lädine ist eine touristische Attraktion. Immenstaad ohne die Lädine ist
gar nicht mehr vorstellbar“, sagte der Mitarbeiter weiter.
(Caren
M. Butscher/Schwäbische Zeitung v. 13.04.11)