Alter Fähreanleger schwebt
in den Hafen
Der historische Fähreanleger steht wieder
in seinem Heimathafen Konstanz-Staad. Nach dem Umbau des Hafens war er entfernt
worden. Nun schwebte er an einem Kran in das Becken.
Elegant
schwebte der alte Fähreanleger in das Hafenbecken in Staad. Ein mächtiger Kran
hatte die 50 Tonnen schwere Metallbrücke am Haken. Zentimetergenau wurde sie
zwischen die Pylonen gesetzt. Der Anleger steht direkt neben den heutigen
Anlegestellen der Fähren.
In der Nacht war er mit einem Schwertransport von Bodman nach Staad gefahren
worden. Künftig wird die erste Fähre der Stadtwerke Konstanz, die Meersburg
ex Konstanz, wieder an ihm festgeknotet. Interessierte können das
historische Ensemble erstmals am Tag des Denkmals am 12. September bewundern.
Technik-Denkmal
Lange Zeit war unklar, was
mit dem Anleger geschehen soll. Er verlor seinen Platz, als die Stadtwerke den
Hafen in Staad grundlegend umbauten. Unklar waren vor allem die Finanzierung der
aufwändigen Arbeiten und der künftige Platz für den Anleger. Schließlich
beschloss das Unternehmen, ihn im Bereich des Fähre-Betriebsgebäudes ans Ufer
zu setzen. Die Bürgergemeinschaft Allmannsdorf-Staad (BAS) hatte stets auf
solch eine Lösung gedrängt.
Nachdem
der Anleger als Technik-Denkmal eingestuft ist, wurde die Restaurierung von der
Denkmal-Förderung und im Rahmen der Tourismus-Förderung des Regierungspräsidiums
Freiburg bezuschusst. Das Unternehmen investierte rund 350 000 Euro in die
Sanierung, die Zufahrt im Hafen sowie die Stahldalben und die Gründung. Die
ganzen Arbeiten wurden im Vorfeld mit dem Denkmalamt abgestimmt.
Fähre-Start noch
ungewiss
Die Meersburg ex Konstanz
wurde vor 82 Jahren als erste Bodenseefähre der Stadtwerke Konstanz eingesetzt.
Ein Verein hat sie in den vergangenen Jahren mit großem Aufwand restauriert.
Sie wird künftig vom Unternehmen für Fahrten im Überlinger See eingesetzt.
Sie werde aber erst im kommenden Jahr fahrbereit sein, sagte
Stadtwerke-Sprecherin Silke Rockenstein. Dann soll das historische Ensemble auch
offiziell gefeiert werden. Die Fähre werde künftig fest in Staad stationiert.
„Das Schiff liegt dann am Anleger.“ Für welche Fahrten es künftig genutzt
wird, stehe ebenfalls noch nicht fest.
Farbe stahlblau
Der Anleger wurde in den
vergangenen Monaten entrostet und mit einem Korrosionsschutz versehen. Einzelne
Teile und der Fahrbahnbelag mussten erneuert werden. Schließlich wurde er
stahlblau gestrichen. „Eine Restauratorin bestimmte den Originalfarbton“,
berichtete Silke Rockenstein. Geschäftsführer Konrad Frommer ist froh über
die Sanierung: „Durch die Unterstützung des Landes und der beteiligten Firmen
ist es uns möglich geworden, den Fähreanleger denkmalschutzgerecht wieder in
Stand zu setzen.“ Die Firma Rettich Stahlbau GmbH in Bodman restaurierte das
Boot. Die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG leistete ebenfalls einen Beitrag:
Sie bearbeitete den Stahl oberflächenschonend und denkmalgerecht mit Höchstdruckreinigern,
sie übernahm die Arbeiten kostenlos.
(Südkurier v.
17.08.10)