Geschichte
zum Anfassen
Konstanz macht wieder beim Tag des offenen Denkmals mit. Die Stadt bietet am 12. September innerhalb des Landkreises das größte Programm.
Konstanz ist reich an Geschichte und damit an
historischen Bauten. Auch in diesem Jahr öffnen die Stadt und Eigentümer
einige ihrer Gebäude und Einrichtungen und beteiligen sich am Sonntag, 12.
September, am Tag des offenen Denkmals. Erstmals gibt es auch eine
Veranstaltungsreihe des Rosgartenmuseums.
Der diesjährige Aktionstag, der bundesweit
stattfindet, steht unter der Überschrift „Kultur in Bewegung – Reisen,
Handel und Verkehr“. Die Besichtigungsangebote in Konstanz orientieren sich an
diesem Motto. So können sich die Interessierten am 12. September am Staader
Hafen die erste Automobilfähre Meersburg
ex Konstanz von Nahem ansehen, sie dürfen das Schiff betreten. Zeitgleich
steht der dortige historische Anleger zur Besichtigung frei. Er ist vor kurzem
wieder aufgebaut worden. Das Gesamtensemble wertet Baubürgermeister Kurt Werner
als „deutliche Aufwertung des Stadteingangs“, sagte er gestern bei der
Vorstellung das Konstanzer Denkmaltagprogramms. Betreten dürfen die Besucher
den Kai allerdings nicht, weil laut Denkmalpfleger Frank Mienhardt noch die TÜV-Prüfung
fehle. Der Verein Meersburg ex Konstanz wird jedoch ausführlich aufklären und
von Vertretern der Stadtwerke und Mienhardt selbst gibt es ebenfalls
Informationen – auch zu den 1953 von Hermann Blomeier Ländebauten am
William-Graf-Platz.
Kirchliche Bauten fehlen im Konstanzer
Programm auch dieses Jahr nicht. So ist die Lorettokapelle Denkmal und
Pilgerstation für Reisende auf dem Jakobsweg. Das gilt auch für die
Mauritiusrotunde im Münster, die wohl wichtigste Stelle für die Pilgernden.
Kunsthistorikerin Sabine Schmidt, eine intime Kennerin der Konstanzer
Hauptkirche, wird am Tag des offenen Denkmals referieren. Einen bedeutsamen
Verkehrsbau des 19. Jahrhunderts stellt der Bahnhof dar. 1863 wurde Konstanz ans
Eisenbahnnetz angeschlossen. Heinrich Leonhard hat den Sandsteinbau quasi als
Endbahnhof der badischen Eisenbahn errichtet. Seit einigen Jahren wird der
Bahnhof saniert, zwischenzeitlich sind in diesen die Mobilitätszentrale und die
Tourist-Information eingezogen, vor dem Gebäude soll eine Begegnungszone
entstehen.
Auf den ersten Blick fügt sich das Konzil
nicht ins Motto „Kultur in Bewegung“ ein. Doch war das einstige Kaufhaus früher
Dreh- und Angelpunkt für Waren, die auf dem Seeweg transportiert wurden.
Landesarchäologen werden über die aktuellen Grabungen und die Funde sprechen,
erläuterten Denkmalpfleger Mienhardt und Bürgermeister Werner. Im Programm des
Konstanzer Kulturdenkmaltags steht auch das Inselhotel. Direktor Benjamin Güller
wird am 12. September persönlich durch die alten Mauern des ehemaligen
Dominikanerklosters führen. Das Gebäude beherbergt Stilkontraste aus
Ordensgotik, historischer Dekorationskunst und Nachkriegsmoderne.
Das Programm
Der
Tag des offenen Denkmals findet am Samstag, 12. September, statt.Staader Hafen:
Eröffnung ist um 11 Uhr auf der Fähre Meersburg ex Konstanz durch Baubürgermeister
Kurt Werner, Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno Werner, Ex-Verkehrminister Ulrich
Müller, Franz Hiller vom Verein Meersburg ex Konstanz und dem Shanty-Chor.
Ab
12 Uhr gibt es am Staader Hafen stündlich Führungen.
Ländebauten:
geöffnet von 11 bis 18 Uhr, Führungen um 14 und 16 Uhr.
Lorettokapelle:
geöffnet 11 bis 18 Uhr, Führungen um 11, 13, 15 und 17 Uhr.
Münster,
Mauritiusrotunde: Führungen um 14, 15 und 16 Uhr.
Inselhotel,
ehem. Dominikanerkloster: geöffnet 11 bis 18 Uhr, Führungen um 14, 15.30, 17
Uhr.
Bahnhof
Konstanz/Bahnhofplatz: Führungen und Präsentationen der Restaurierung um 14,
15 und 16 Uhr.
Konzil/mittelalterliches
Kaufhaus: 11 bis 17 Uhr, Führungen zu archäologischen Grabungen nach Bedarf.
Rosgartenmuseum:
Vorträge mit Frank Martin: 11, 14 und 15.30 Uhr. Leitthema: Konstanz als
mittelalterliche Handeslmetropole.
Hus-Museum:
11 bis 17 Uhr, Führungen bei Bedarf.
(Philipp Zieger/Südkurier v. 03.09.10)