Und der NT schwebt über ihren Köpfen 

Mit durchdringenden Signalen aus der Dampfpfeife drehte die "Hohentwiel" eine Runde im Konstanzer Hafen vor dem Denkmal Ferdinand von Zeppelins und seiner Geburtsstätte, dem heutigen Inselhotel, um dann wieder gen Friedrichshafen zu schippern. Höhepunkt eines gelungenen Nachmittags, in dessen Mittelpunkt eine Gedächtnisfahrt am 8. September stand, am Gründungstag der Luftschiffbau Zeppelin GmbH vor 100 Jahren.

150 Passagiere, sowohl Mitglieder des Freundeskreises zur Förderung des Zeppelin-Museums als auch geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, begrüßte Vorsitzender Manfred Sauter mit den Worten: "Ohne Übertreibung kann man feststellen, dass durch die Aktivitäten von LZ die erst Monate später gegründete Zeppelin-Stiftung mit Leben erfüllt wurde und dass von der Muttergesellschaft LZ, beflügelt durch die Vision, immer bessere Luftschiffe zu bauen, fast zwangsläufig die Gründung von Tochterfirmen im Raum stand."

So sei beispielsweise 1909 die Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH in Bissingen entstanden, die Vorgängerfirma der Maybach-Motorenbau GmbH. Und zwar mit dem Zweck, leistungsfähigere und höhenflugtaugliche Luftschiffmotoren zu bauen. Aus denselben Beweggründen sei 1915 aus der LZ-Versuchsabteilung unter Graf Soden in Zusammenarbeit mit Maag Zürich die ZF Friedrichshafen ins Leben gerufen worden. Sauter: "Erst danach war es möglich, geräusch- und vibrationsarme Winkelgetriebe zur Kraftübertragung Motor/Luftschraube herzustellen." Parallel dazu sei 1913 die hundertprozentige LZ-Tochter "Zeppelin-Wohlfahrt" aus der Taufe gehoben worden. Außerdem habe der technische Angestellte Claudius Dornier im LZ-Konzern die Möglichkeit erhalten, seine Abteilung Do auszubauen bis zur Selbstständigkeit im Jahr 1932, während Ludwig Dürr, ab LZ 2 bis zum LZ 130 Chefkonstrukteur beim LZ, seine Luftschiffe laufend perfektioniert habe.

Er habe damit Hugo Eckener in den Stand versetzt, 1924 das Reparationsluftschiff ZR III nach Amerika zu überführen, 1929 mit LZ 127 die Welt zu umrunden und ab 1931 den Fahrbetrieb nach Südamerika aufzunehmen. Nicht vergessen dürfe man den Konzernschmied Kommerzienrat Alfred Colsman, von dessen guter Grundstückspolitik man heute noch zehre.

"Geblieben ist von alledem nach schweren Kriegsjahren und schwierigen Anfängen nach 1945 und nach nahezu zehn Jahren Zwangsliquidation des LZ die heutige Zeppelin GmbH mit 2,26 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr und die längst erwachsene und selbstständige Tochter, der heutige ZF-Konzern mit 12,65 Milliarden Euro Umsatz", so der Vorsitzende.

Zu danken habe man dies alles ursächlich Ferdinand Graf von Zeppelin, seinen Visionen, der Volksspende von 1908 aus dem Unglück des LZ 4 und der Gründung der LZ GmbH vor 100 Jahren, schloss Manfred Sauter.

Seiner Aufforderung kamen Mitglieder und Gäste dann gern nach, den Abend so zu feiern wie Graf Zeppelin 1913 seinen 75. Geburtstag - auf dem damals nagelneuen Salondampfer und hervorragend restaurierten "Hohentwiel", bei netten Gesprächen unter Freunden, bei gutem Essen, einem Viertele "Zeppelin-Wein" oder einem "Zeppelin-Bier". Vor Manzell, dem Aufstiegsort des ersten Zeppelins und weiteren Punkten wurde der historischen Begebenheiten gedacht, in der Luft begleitet vom Zeppelin NT.

(Volker Geiling/Südkurier v. 10.09.08)

 

Des Grafen Visionen wirken bis heute nach

Zu einem gesellschaftlichen Ereignis wurde die Jubiläumsfahrt des Freundeskreises zur Förderung des Zeppelin Museums anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Luftschiffbau Zeppelin GmbH am Montag auf dem Raddampfer "Hohentwiel". Bei Traumwetter und einer einmaligen Kulisse feierten knapp 150 Gäste.

Schon Graf Zeppelin hat seinen 75. Geburtstag am 8. Juli 1913 mit einer Fahrt auf der damals eben erst von Stapel gelaufenen "Hohentwiel" gefeiert. Dies, und vor allem der 8. September, an dem vor 100 Jahren durch den Grafen die Luftschiffbau GmbH gegründet wurde, war für Freundeskreis-Chef Manfred Sauter Grund genug, eine solche Fahrt auf der "Hohentwiel" zu wiederholen.

Und alle waren gekommen: Der Vorsitzende der Zeppelin-Geschäftsführung, Ernst Susanek, ZF-Vorstandsmitglieder mit Wolfgang Vogel an der Spitze, die früheren OB Martin Herzog und Bernd Wiedmann ebenso wie der derzeit amtierende Josef Büchelmeier, der die Staatssekretärin Karin Roth mitgebracht hatte, ZLT-Chef Thomas Brandt, von Mercedes-Benz in Stuttgart Jürgen Wittmann, Zeppelin Museums-Chefin-Ursula Zeller, Albrecht von Brandenstein-Zeppelin, Gemeinderäte und weitere Prominenz aus Stadt und Kreis. Nicht zu vergessen die vielen Zeppelinfreunde, die Manfred Sauter an Bord willkommen hieß.

Durch die von der Luftschiffbau Zeppelin ausgegangenen Aktivitäten, stellte Manfred Sauter in seiner Begrüßung "ohne Übertreibung" fest, sei die erst Monate später gegründete Zeppelinstiftung mit Leben erfüllt worden. Und beflügelt von den Visionen der Muttergesellschaft LZ, immer bessere und leistungsfähigere Luftschiffe zu bauen, habe "fast zwangsläufig" die Gründung von Tochterfirmen im Raume gestanden. So sei bereits 1909 die Luftfahrzeug Motorenbau GmbH in Bissingen/Enz, die Vorgängerfirma der MTU in Friedrichshafen, mit dem Ziel entstanden, leistungsfähigere, höhenflugtaugliche Luftschiffmotoren zu bauen.

Was bleibt, ist ein großes Erbe

Ähnlich waren die Beweggründe, als 1915 aus der LZ-Versuchsabteilung unter Graf von Soden in Zusammenarbeit mit Maag in Zürich vom LZ die ZF Friedrichshafen ins Leben gerufen wurde. Erst danach, so Sauter, war es möglich, geräusch- und vibrationsarme Winkelgetriebe zur Kraftübertragung Motor/Luftschraube herzustellen.

Parallel dazu wurde 1913 die hundertprozentige LZ-Tochter Zeppelin-Wohlfahrt aus der Taufe gehoben, erläuterte der Freundeskreis-Präsident auf der Fahrt zwischen Manzell und Konstanz, vorbei auch am Geburtshaus des Grafen in der Konzilstadt, dem heutigen Steigenberger-Hotel.

Der technische Angestellte Claudius Dornier erhielt damals innerhalb des LZ-Konzerns die Möglichkeit, bis zur Selbständigkeit im Jahr 1932 seine Abteilung DO auszubauen. Dr.-Ing. Ludwig Dürr, ab dem LZ 2 bis zum LZ 130 Chefkonstrukteur beim Luftschiffbau Zeppelin, hat in dieser Zeit seine Luftschiffe permanent perfektioniert und gab damit Dr. Hugo Eckener die Möglichkeit, im Jahr 1924 das Reparationsluftschiff ZR III nach Amerika zu überführen, 1929 mit LZ 127 die Welt zu umrunden und ab 1931 den regelmäßigen Fahrbetrieb nach Südamerika aufzunehmen. Geblieben ist von allem, so Sauter, nach schweren Kriegsjahren und schwierigen Anfängen nach 1945 und nach nahezu zehn Jahren Zwangsliquidation des LZ die heutige Zeppelin GmbH mit rund 2,26 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2007, und vor allem die längst erwachsene selbständige ehemalige LZ-Tochter, der heutige ZF-Konzern, mit 12,65 Milliarden Umsatz im vergangenen Jahr. "Zu danken haben wir das dem Grafen Zeppelin, seinen Visionen, der Volksspende von 1908, resultierend aus dem Unglück des LZ 4 und der Gründung der LZ GmbH vor 100 Jahren", erinnerte Sauter.

Bei ruhigem Wasser, strahlendem Sonnenschein, einem beispielhaften Service auf einem prächtigen Schiff und guten Gesprächen dankte Manfred Sauter auf der Heimfahrt dem Sponsoren Luftschiffbau GmbH für die Möglichkeit zu dieser Jubiläums-Gedenkfahrt, die getoppt wurde durch einen Sonnenuntergang ganz besonderer Schönheit.

(Schwäbische Zeitung v. 10.09.08)

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