Techniker am Steuer der «Hohentwiel»
Es war eine besondere Hauptversammlung des
Vereins Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum, Sektion Schweiz, die Präsident
Marcel Fischer zum letzten Mal leitete. Hans Kubat, Rorschacherberg, wurde zum
neuen Präsidenten gewählt, Vreni Locher, Rorschacherberg, zur Kassierin, und
Hans Gmünder, Rorschach, folgt auf den scheidenden Revisor Joachim Braun.
Ehrungen erfuhren Marcel Fischer und Kassierin Margrith Kurz.
Die Überreichung eines
Schiffssteuerrades als Andenken an sein Wirken im Verein quittierte Fischer mit
den Worten: «Ich bin überzeugt, dass ich den Verein meinem Nachfolger in guter
Verfassung übergeben kann.» Gleichzeitig erhielt er eine Urkunde für die
Ernennung zum Ehrenmitglied. Er wird dem Vereinsvorstand auch künftig angehören.
Mit Hans Kubat, Jahrgang 1945, dipl.
Masch.-Ing. ETH und von 1988 bis 2008 CEO des Industriestandorts Altenrhein (in
den ersten Jahren Schindler Waggon Altenrhein und später Stadler Altenrhein
AG), kommt nicht nur ein Techniker ans Ruder der Sektion Schweiz. Er ist ein
Mann, dessen Liebe zum See seit Anfang der 80er-Jahre sprichwörtlich ist. Die
Instandstellungsarbeiten am Raddampfschiff
«Hohentwiel» hat Hans Kubat seit den Anfängen intensiv beobachtet. Sein
Interesse an den Restaurierungsarbeiten begründet Kubat mit seinem generellen
Interesse an Schiffen und deren Bau: «Ich wollte mal Schiffbau studieren.»
Nach seiner Wahl betonte Kubat, dass es sein Ziel sei, den Verein auch künftig
auf dem bisherigen Niveau zu führen.
Mit der Auswasserung, dem Werftaufenthalt, dem
Tag der offenen Türe und der Medieninformation realisierte der Verein bereits
im ersten Halbjahr ein umfangreiches Arbeitspensum. Zu den Arbeiten in der Werft
sowie zum aktuellen Geschäftsgang äußerte sich Kapitän und Geschäftsführer
Adolf Konstatzky. Er ergänzte, dass es weltweit nur zwei Schiffe dieses Alters
mit der Zertifizierung gebe. Bezüglich Geschäftsgang im laufenden Jahr mache
sich die Fußball-Weltmeisterschaft bei den Belegungszahlen negativ bemerkbar.
Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten hatten
die Mitglieder vor und nach der Hauptversammlung Gelegenheit, die Fahrt auf der
DS «Hohentwiel» zu erleben. Dass die HV nicht mehr auf dem Schiff, sondern im
«Stadthof» in Rorschach stattfand, kam bei den Mitgliedern gut an. Der neue
Durchführungsmodus drängte sich auf, weil durch die stetig wachsende
Teilnehmerzahl eine Durchführung der Hauptversammlung auf dem Schiff nicht mehr
möglich gewesen wäre.
(Fritz Heinze/St. Gallert Tagblatt v. 29.05.10)