Der SD Stadt Überlingen I ist der zweite Halbsalondampfer, den die bayrische Firma J.A. Maffai aus München für die Großhrzgl. Staatseisenbahnen baute. Er wurde als Ersatz für den GD Mainau I in Dienst gestellt.
Am 28.06.1902 brach nahe der Landestelle Konstanz-Staad ein Zapfen an der Treibstange des Hochdruckzylinders und durchschlug das Oberlicht. Es wurde glücklicherweise niemand verletzt. Das Schiff wurde vom GD Germania nach Konstanz zur Reparatur geschleppt.
Nachdem die ursprüngliche Dreizylinder-Maschinenanlage sehr schadens-anfällig war, wurde diese im Winter 1903/1904 gegen eine Anlage der Maschinenfabrik Gebr. Sulzer aus Winterthur ausgetauscht.
Das komfortable Schiff wurde das erste Opfer des Modernisierungsprogramms der Dt. Reichsbahn in den zwanziger Jahren. 1925 wurden Pläne zum Umbau auf einen dieselhydraulischen Radantrieb erstellt. Nachdem sich diese Technik noch in den Kinderschuhen befand, wurde dem Neubau von Motorschiffen der Vorzug gegeben.
Das kurzlebigste aller badischen Salondampfschiffe
wurde 1928 nach 33
Betriebsjahren außer Dienst gestellt und durch die Motorschiffe Mainau I und Höri
ersetzt.
Den Namen Überlingen" erhielt der neue Großdampfer.
Nachdem Kessel, Maschinen und Aufbauten entfernt worden waren, wurde die Schiffsschale als Kieskahn unter dem Namen "Christa" bis in die 80er Jahre weiter verwendet.