Schiffswrack am Bodensee-Grund entdeckt

Bei Vermessungsarbeiten im Bodensee haben Forscher östlich von Romanshorn in über 200 Metern Tiefe ein Schiffswrack entdeckt. Laut Experten handelt es sich wahrscheinlich um den ausgemusterten Raddampfer "Helvetia", der vor 80 Jahren auf dem Seegrund entsorgt wurde.

Seit diesem Frühling wird der Bodensee im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts "Tiefenschärfe" neu vermessen und kartiert. Bei ihrer Arbeit stießen die Forscher auf das Wrack, wie die internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) am Donnerstag mitteilte.

Ein Drehteam des SWR begleitete die Inspektion des Wracks auf dem Seegrund mit einem Tauchboot und strahlt am kommenden Montag, 11. November, um 18.15 Uhr einen Dokumentarfilm darüber aus.

Verzierungen am Bug des Schiffes sowie der Fundort im "Tiefen Schweb", dem tiefen Seeabschnitt in der Seemitte, weisen darauf hin, dass es sich bei dem Fund um den Stahlrumpf des Salondampfers "Helvetia" handeln könnte. Das Schiff wurde 1932 nach 45 Betriebsjahren ausgemustert und nach dem Entfernen der Maschinenanlage, des Kessels und der Aufbauten am 27. Oktober 1933 versenkt – "eine in Zeiten niedriger Schrottpreise gängige Form der Müllentsorgung", heißt es in der Medienmitteilung weiter.

(St. Galler Tagblatt v. 07.11.13)

 

Forscher entdeckten bei Vermessungsarbeiten 
Schiffswrack im Bodensee

Bei der Neuvermessung des Bodenseegrunds sind Forscher in einer Tiefe von über 200 Metern auf ein großes Schiffswrack gestoßen. Es dürfte sich dabei um den Raddampfer “Helvetia” handeln, der 1933 nach seiner Ausmusterung versenkt wurde, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

Das rund 60 Meter lange und zehn Meter breite Wrack wurde im Tiefen Schweb, also dem tiefsten Abschnitt in der Seemitte, mittels Fächerecholot entdeckt. Der Seegrund wird derzeit im Rahmen des Interreg-Projekts “Tiefenschärfe” von Wissenschaftern des Instituts für Seenforschung in Langenargen (Baden-Württemberg) neu kartiert.

Nach 80 Jahren entdeckt

Die “Helvetia”, 1887 von der Schweizer Firma “Escher Wyß & Cie” erbaut, war häufig auf der Strecke Lindau (Bayern) – Romanshorn (Kanton Thurgau) im Einsatz und wurde 1932 nach 45 Betriebsjahren ausgemustert. Nachdem die Maschinenanlage, der Kessel und die Aufbauten entfernt worden waren, wurde der Rumpf im Oktober 1933 im See versenkt. Ein Abbruch lohnte sich aufgrund der damals niedrigen Schrottpreise nicht. 80 Jahre danach stieß man nun auf die Überreste des einst eleganten Halbsalondampfers. Der Fundort sowie die Verzierungen am Bug, die sich auf Aufnahmen eines Tauchroboters zeigten, wiesen auf die “Helvetia” hin, so die Forscher.

Hightech-Vermessung des Bodensees

Seit April 2013 wird das Becken des Bodensees im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) mit Fächerecholot und Laser neu vermessen. Die Datendichte soll dabei aufgrund des technologischen Fortschritts hundert- bis tausendmal höher sein als die der letzten Messung 1986 bis 1990. Nach der Auswertung der Grundlagendaten über die Bodenseetopografie soll das neue Geländemodell ab Mitte 2015 zur Verfügung stehen.

(Vorarlberger Nachrichten v. 07.11.13)  

Die letzte Reise der "Helvetia" (Karl F. Fritz)

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